Ulita Knaus – So Lost Like Peace
Die schlechte Nachricht zuerst: Ulita Knaus hat auch schon mal mit Udo Lindenberg gearbeitet. Und nun die gute: Macht nix! Denn zum Glück ist die – sagen wir’s rundheraus – betörende Musik dieser jungen Frau Welten entfernt von der Anbiederung ans Berufsjugendlichentum. Nach den kühlen Modern-Jazz-Exkursionen des hiermit ebenfalls empfohlenen Debütwerks cuisa liebäugelt lost like peace mit balladeskem Wohlklang, der aber immer wieder gegen den Strich gebürstet, beizeiten durch Zierrat aus der Effektekiste, atemlosen Scatgesang oder schiere Swingseligkeit gebrochen wird. Kommt hinzu, dass Frau Knaus‘ Band nicht weniger als spektakulär agiert: Mischa Schumann Ip), Gerold Donker Ib) und Heinz Lichius (drl sowie diverse Gäste liefern hier ein Lehrstück in Sachen Klangökonomie, solistischer Finesse und ausgefuchstem Ensemblespiel ab. Ein weiterer Pluspunkt: Von der verwegenen Version des Hendrix-Klassikers „Manie Depression“ und der ehrfürchtigen Lesung des Evergreens „When I Fall In Love“ abgesehen, vertraut die 34jährige Wahl-Hamburgerin ganz auf ihre eigenen, beinahe durchweg wohlgeratenen Songs und singt diese mit so viel Eleganz, so viel Ausdruckskraft, dass man sich bisweilen – etwa in „Summer Green Eyes“ oder „Dark Veils“ – an Joni Mitchell, ca. hejira, erinnert fühlt. Rosen für Ulita Knaus, bitte. Und natürlich ein paar Sterne.
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