Mark Olson& The Creekdippers – December s Child
Vorsicht jetzt, nicht übertreiben: DECEMBER’S CHILD, die neue Platte des Ex-Jayhawk und Ober-Creekdipper, weckt via Titel Assoziationen an DECEMBER’S CHILDREN, das großartige Stones-Album von 1965. In der Musik aber, in ihrer fahrigen Stringenz (ein Widerspruch? Ja doch!), ihrer klapprigen Würde, ihrer aus Folk, Country, Blues und Rock gewirkten Nonchalance vermeint man aus weiter Ferne den Nachhall des unumstrittenen Meisterwerkes aus dem Hause Jagger/Richards zu vernehmen: EXILE ON MAIN ST., Sie sagen es – aber ohne dessen Subtext aus Exzess und Ekstase. Auch die relaxte Attitüde von Bob Dylans Rolling Thunder Revue kommt einem in den Sinn. Oder Gram Parsons, der GRIEVOUS ANGEL, vor allem, wenn Mark Olsons und Gattin Victoria Williams‘ Stimmen emporschweben wie weiland die von G.P. und Emmylou. Die Band sorgt für ein naturbelassenes, auf’s Wesentliche beschränktes Backing. Reichlich Gitarren gibt’s zu hören, akustische zumeist, und wenn elektrisch, dann angenehm zurückhaltend, dazu Banjo, Fiedel. Mandoline, hier ein Piano, dort eine Trompete, all das in formidablen Songs mit sanftem Flow. Und eine Überraschung ist zu vermelden: „Say You’ll Be Mine“, Mark Olsons und Gary Louris‘ erstes Gemeinschaftswerk seit alten Jayhawks-Tagen, so strahlend wie die Sterne am Himmel über Joshua Tree, so brennend wie der Wüstenwind. Und morgen das grüne Gras.
www.creekdippers.com
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