Bananafishbones – My Private Rainbow
Der genial-simple Ohrwurm „Come To Sin“, der dank des Einsatzes in einem C&A-Werbespot letztes Jahr rapide Bekanntheit erlangte, I öffnete dem deutschen Trio Tur und Tor. Einen derart überzeugenden Nachfolge-Hit sucht man auf MY PRIVATE RAINBOW vergebens, obwohl sich besonders „Glam“ alle Mühe gibt und ganz ähnliche Ingredienzen verwendet: Die fiepende Orgel, der stampfende Sixties-Beat und die schnuckelige Melodie erheben diesen Song quasi zum Motto des Albums. Denn die Bananafishbones mit ihrem kruden Sinn für Humor bedienen sich nicht nur ironisch bei Country, knarzigem Rock’n’Roll und verschnulzten Träumereien, sondern kleiden sich in kitschig-fiese Pailletten-Anzüge und Cowboy-Hüte – Glam eben. Ein ruppiger Polka-Feger wie „Leprosy“ lässt zwischendurch an die Leningrad Cowboys denken, doch das Trio aus Bad Tölz weist eigentlich mehr Verwandtschaft mit den großen Rock-Melancholikern auf-mit Element OfCrime, Tom Waits oder Nick Cave. Trotz des generell psychedelischen Untertones blasen die Bones aber beileibe nicht nur Trübsal wie in „October“ oder „Dark Clouds“. Im Gegenteil: Meist herrscht sogar vergnüglicher Optimismus vor. Das kann im Opener“Bum“ zu naivironischem Sommer-Tralala ausarten oder sich bei „Lago di Bolsena“ in entspanntes Urlaubs-Laisser-faire verwandeln. Lieben werden das „glam“-ouröse Treiben all jene, die das Leben nicht so furchtbar ernst nehmen.
-» www.bananafishbones.de
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