Zensur in Indien: Kuss-Szenen im neuen „Superman“-Film entfernt
Indiens Filmbehörde greift in den neuen „Superman“-Film ein. Zwei romantische Szenen wurden für die Kinofassung zensiert.
In Indien sorgt der neue „Superman“-Film für Diskussionen. Grund sind zwei romantische Szenen, die vor dem Kinostart von der Filmbehörde entfernt wurden.
„Zu sinnlich“
Wie unter anderem die Plattform „Bollywood Hungama“ berichtet, strich das Central Board of Film Certification (CBFC) einen 33-sekündigen Kuss sowie eine weitere Szene mit Superman (David Corenswet) und Lois Lane (Rachel Brosnahan). Die Begründung: Die Darstellung sei „zu sinnlich“ für die UA-Altersfreigabe, die Kinobesuche ab 13 Jahren in Begleitung erlaubt. An den betroffenen Stellen springt der Film auffällig zur nächsten Szene.
In den sozialen Netzwerken zeigten sich viele Kinobesucher:innen irritiert über die abrupten Schnitte. Zugleich wurde Kritik an der Praxis der Behörde laut. Während Liebesszenen zensiert würden, blieben Darstellungen von Gewalt oder sexistischen Inhalten häufig unangetastet.
Die Debatte ist nicht neu. In der Vergangenheit hatte das CBFC bereits mehrfach Szenen in internationalen Produktionen geändert. So wurde etwa im Film „F1“ mit Brad Pitt ein gezeigter Mittelfinger durch eine Faust ersetzt. Auch Marvels „Thunderbolts“ war von Eingriffen betroffen – dort wurden unter anderem Schimpfwörter entfernt.
Historische Zurückhaltung
Das indische Kino blickt auf eine lange Geschichte der Zurückhaltung, wenn es um körperliche Nähe auf der Leinwand geht. Zwar sind Küsse nicht verboten, doch kulturell weiterhin ein sensibles Thema. Öffentliches Knutschen gilt in vielen Regionen Indiens nach wie vor als Tabu, was sich auch in den strengen Vorgaben der Filmbehörde widerspiegelt.
Kann „Superman“ noch cool sein?
Mit dem neuen „Superman“-Film erhofft sich das DC-Studio eine Wiederbelebung des Stoffs, der auch auf weitere Verfilmungen aus dem Comic-Universum abfärben soll. Dafür wurde mehr Wert auf Menschlichkeit gelegt, sprich: Mehr Clark Kent statt Superman.
Neben David Corenswet spielt außerdem Emmy-Gewinnerin Rachel Brosnahan („House of Cards“) als Lois Lane mit. Nicholas Hoult („Nosferatu“) mimt den Widersacher des Capeträgers. Außerdem ist der Sohn von Ur-Superman Christover Reeves mit dabei.
Hierzulande ist der über zwei Stunden andauernde neue „Superman“ von Regisseur James Gunn am 10. Juli 2025 in den Kinos angelaufen.


