Wegen Glastonbury-Rufen: Bob Vylan nennt Damon Albarn „realitätsfern“

Albarn hatte den Auftritt zuvor als „einen der spektakulärsten Fehlschläge“ bezeichnet.

Das Musik-Duo Bob Vylan hat Damon Albarn für dessen Aussagen über ihren umstrittenen Glastonbury-Auftritt kritisiert. Der Blur-Frontmann hatte den Auftritt in einem Interview als „einen der spektakulärsten Fehlschläge, die ich je in meinem Leben gesehen habe“ bezeichnet. Bob Vylan konterte nun und nannte Albarn einen „realitätsfernen Musiker der 90er“.

Umstrittener Auftritt auf dem Glastonbury Festival

Alles begann mit dem Glastonbury-Festival-Auftritt 2025 des Punk-Rap-Duos Bob Vylan. Während des Konzerts rief Frontmann Bobby Vylan unter anderem den Slogan „Death, death to the IDF“ (die Israel Defense Forces sind die Streitkräfte des Staates Israel) ins Publikum – ein Aufruf, der sowohl in Großbritannien als auch international als antisemitisch aufgefasst wurde. Auch der Slogan „From the river to the sea, Palestine will be free“ sorgte für gespaltene Reaktionen, da er von der Hamas genutzt wird.

Unter anderem zu diesem Vorfall äußerte sich Gorillaz-Mitgründer Damon Albarn in einem Interview mit „The Times“ am 12. Juli. „Es war einer der spektakulärsten Fehlschläge, die ich je in meinem Leben gesehen habe“, sagte er. „Ich meine, ich hatte auch schon meine Momente – nicht ganz so katastrophal wie dieser, aber man lässt sich eben mitreißen. Das alte Testosteron treibt einen an. Aber es ist bedauerlich. Alle sind einfach so hysterisch.“

Reaktion von Bob Vylan

Vier Tage später reagierte das Duo auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) mit zwei Posts: „Eine kleine Hilfe für alle anderen Musiker aus den 90ern, die keine Ahnung haben und in Glastonbury nach Bob Vylan gefragt werden: Ihre Antwort sollte in etwa so lauten“, schreiben sie und listen anschließend auf, wie viele medizinische Fachkräfte im Nahostkonflikt seit dem 7. Oktober gestorben seien.

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Weiter heißt es: „Der Völkermord wird live übertragen, sodass alle ihn sehen können, und Großbritannien lässt ihn nicht nur zu, sondern fördert ihn sogar – zusammen mit den Vereinigten Staaten. Warum reden wir über eine Punkband? Ende.“

Albarns Sicht auf den Nahostkonflikt

Albarn hatte sich im selben Interview auch direkt zum Nahostkonflikt geäußert: „Ein Teil des großen Problems von Palästina ist die Art und Weise, wie ihre Identität so brutal untergraben wird“, sagte er. Außerdem betonte er, dass er „gerne mit Musikern in Palästina und Israel zusammenarbeiten“ würde.