The Strokes: Kreative Flaute aus Geldgründen?
Warum Geld nicht alles ist: Julian Casablancas spricht offen über kreative Stillstände bei The Strokes.
In einem Interview mit den Kollegen von „ROLLING STONE Italia“ sprach Julian Casablancas, Sänger der Strokes, offen über seine Haltung zum Schaffensprozess der Band. Die Verpflichtung, die Band zusammenzuhalten, um etwa wie Green Day oder Bon Jovi „für ewig zu existieren“, wird für den 46-jährigen Sänger und Songwriter zunehmend zur Belastung. Die kreative Vision der Band sei zugunsten finanzieller Motive in den Hintergrund gerückt.
1998 gegründet, wuchsen The Strokes zu einer der einflussreichsten Indie-Rock-Bands heran. Ihr Debütalbum „Is This It“ (2001) gilt als Meilenstein des Garage-Rock-Revivals der frühen 2000er Jahre. Doch für Casablancas habe sich der Schaffensprozess zu sehr nach ökonomischer Bedürfnisse gerichtet.
Die Suche nach Neuland
Künstlerische Integrität bedeute ständige Weiterentwicklung – und die kam Casablancas bei den Strokes zu kurz. Der Fokus auf Einnahmen widerspreche Casablancas‘ Vision: „Wenn ich Geld verdiene, ist das in Ordnung, aber ich möchte nicht stillstehen. Ich suche nicht nach Sicherheit oder dem Status quo“. Casablancas sucht auch nach Jahren des musikalischen Erfolgs das Neuland. „Es gibt ein schönes Zitat von Miles Davis: ‚Das wahre Risiko besteht darin, sich nicht zu verändern.‘ Deshalb möchte ich immer das Gefühl haben, nach etwas Unentdecktem zu suchen.“
Das musikalische Neuland scheint er mit der experimentellen Rockband The Voidz gefunden zu haben. Im letzten Jahr kam ihr drittes Studio-Album „Like All Before You“ heraus. Doch auch wenn die Strokes seit ihrem Album „The New Abnormal“ (2020) keine neue Musik mehr veröffentlicht haben und Casablancas aktuell hauptsächlich mit The Voidz aktiv ist, gibt es keine Trennung. In diesem Jahr spielen die Strokes in den USA zwei Konzerte.



