Snoop Dogg: LGBTQ-Entschuldigung soll eine Fälschung sein
Snoop Doggs Post, in dem er seine Kritik an LGBTQ-Repräsentation im Disney-Film „Lightyear“ relativiert, wurde wohl nicht von ihm verfasst.
Snoop Doggs entschuldigende Reaktion auf die Kritik über seine LGBTQ-kritischen Kommentare sind einem Vertreter zufolge unecht. Jemand, der sich als den Rapper ausgab, hatte zuvor in den Kommentaren eines Instagram-Posts von „Hollywood Unlocked“ Snoop Doggs ablehnende Aussagen über die Repräsentation von LGBTQ in Disney-Filmen relativiert.
„Mein Fehler, dass ich für einen Sechsjährigen keine Antwort weiß“ – Was dahintersteckt
In der Reaktion hieß es: „Ich war völlig überrumpelt und wusste keine Antwort für meine Enkel.“ Weiter verlautete sie: „Alle meine schwulen Freunde wissen, was los ist, sie rufen mich voller Liebe an. Mein Fehler, dass ich für einen Sechsjährigen keine Antworten weiß. Bringt mir bei, wie man lernt. Ich bin nicht perfekt.“
War die Reaktion von Snoop Dogg tatsächlich von ihm? Sprecher widersprechen
Ein Sprecher Snoop Doggs gab nun an, dass diese Reaktion nicht von Snoop Dogg verfasst worden sei. Das berichtete „Hollywood Reporter“. Wer sie stattdessen in seinem Namen veröffentlicht hat, bleibt unklar.
Angst vor Kino: Snoop Doggs Kommentar zu „Lightyear“ und der Einfluss auf die Enkel
Im „It’s Giving“-Podcast hatte Snoop Dogg Ende August sein Unbehagen mit dem „Toy Story“-Spinoff „Lightyear“ geteilt, den er mit seinen Enkeln angeschaut hatte. „Lightyear“, die Vorgeschichte des menschlichen Space Rangers Buzz Lightyear, zeigt eine LGBTQ-Beziehung zwischen Buzz’ bester Freundin Kommandantin Alisha Hawthorne und ihrer Frau Kiko. Der Film gibt Einblicke in das Leben der zwei Frauen, die gemeinsam ein Kind großziehen.
Snoop Dogg sagte, dies habe zu einer ganzen Reihe von Fragen seiner Enkel über gleichgeschlechtliche Paare geführt, die er nicht habe beantworten können. „Es hat mich fertiggemacht“, äußerte sich Snoop Dogg in dem Podcast. „Ich habe jetzt so Angst, ins Kino zu gehen. Ihr alle stürzt mich in einen Scheiß, auf den ich keine Antwort weiß. Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Das sind Kinder. Müssen wir das in diesem Alter zeigen? Sie werden Fragen stellen. Ich habe keine Antwort.“
„Lightyear“-Kontroverse: LGBTQ-Repräsentation sorgt für Debatte
Für diese Aussagen erntete Snoop Dogg scharfe Kritik. In den sozialen Medien warfen ihm mehrere Nutzer:innen Homophobie vor, sowie Heuchlerei – seine eigene Musik, die nicht selten Gewalt, Waffen oder Drogen anspricht, sei ja schließlich alles andere als kinderfreundlich.
Drehbuchautorin verteidigt „Lightyear“-Entscheidung: „Ich habe das lesbische Paar erschaffen“
Laut „Variety“ kam es innerhalb von Pixar zu einer Kontroverse, als das Studio erwog, den gleichgeschlechtlichen Kuss des Paares herauszuschneiden. Drehbuchautorin Lauren Gunderson verteidigte nach Snoop Doggs Äußerungen auf Instagram ihre Entscheidung, das Pärchen im Film zu behalten.
„Ich habe das lesbische Paar in Lightyear erschaffen“, erklärte sie auf Instagram. „So klein dieses Detail im Film ist, wusste ich doch, welchen Effekt es für Repräsentation haben würde. Ein kleiner Satz mit großer Wirkung. Ich war begeistert, dass sie es drin behalten haben“, sagte sie.
Sie fuhr fort: „Ich bin stolz, ein glückliches queeres Paar (wenn auch nur für ein paar Sekunden) auf der Leinwand zu sehen. Ich weiß, sie haben dafür viel Kritik einstecken müssen, aber so etwas ist wichtig, denn diese wunderbare Liebe existiert.“ Anders als Raumfahrt mit Lichtgeschwindigkeit, mörderische Aliens und sprechende Roboterkatzen sei glückliche queere Liebe eben keine Fiktion.



