Sean „Diddy“ Combs: Wird Trump ihn begnadigen?

Sean „Diddy" Combs bittet um Begnadigung, nachdem der Antrag auf Entlassung scheiterte.

Anfang der Woche versuchte Sean „Diddy“ Combs‘ Anwaltsteam den wegen Förderung von Prostitution inhaftierten Rapper gegen eine Kaution in Höhe von 50 Mio. $ (44 Mio. €) freizukriegen. Der Versuch scheiterte jedoch am Urteil des Richters Subramanian. Nun bestätigte seine Anwältin Nicole Westmoreland, dass Combs Team in Kontakt mit Personen aus der Trump-Administration seien, um eine Begnadigung des Präsidenten zu erbitten.

Wie gut seine Chancen auf Begnadigung wirklich stehen, wird sich noch zeigen. Präsident Trump hat während seiner Amtszeit bereits einige umstrittene Begnadigungen ausgesprochen. Etwa für die Reality-TV-Stars Todd und Julie Chrisley, die wegen Bankbetrugs und Steuerhinterziehung verurteilt wurden. Oder für die mehr als 1.500 Randalierenden, die am 06. Januar 2021 das Kapitol stürmten. Auch für eine Reihe von Hip-Hop-Persönlichkeiten, wie Kodak Black oder Lil Wayne, milderte der Präsident das Strafmaß.

Trump zeigt sich skeptisch

In einem Interview mit dem Nachrichtensender Newsmax deutete Trump an, er erwäge, seinen „ehemaligen Freund“ zu begnadigen: „Er war im Grunde genommen halb unschuldig  … Ich war sehr freundlich zu ihm, ich habe mich gut mit ihm verstanden, und er schien ein netter Kerl zu sein”. Der 74-jährige beklagte jedoch auch: „Als ich für das Amt kandidierte, war er sehr feindselig”. Nachdem Trump im Wahlkampf 2020 gegen den ehemaligen Präsidenten Joe Biden verloren hatte, sagte Combs in seinem Multi-Plattform-Netzwerk „REVOLT.TV“: „Weiße Männer wie Trump müssen verbannt werden“. Die oberste Priorität sei es, Trump aus dem Amt zu entfernen. Auf Nachfrage, ob Combs Kommentare eine Begnadigung zunichte machen könnten, bestätigte er, dass diese die Situation „definitiv erschweren“ würden.

Trotz Kritik: Combs bleibt hoffnungsvoll

Megyn Kelly, eine konservative Unterstützerin Trumps, reagierte heftig auf die Berichte einer möglichen Begnadigung. Auf X schrieb die ehemalige Fox-News-Moderatorin: „Er hat es nicht verdient. Er ist ein Trump-Hasser. Er ist ein Frauenmisshandler. Die MAGA-Anhänger sind bereits verärgert darüber, dass sich die Eliten gegenseitig zu decken scheinen. Das würde nicht helfen“. Was die Einschätzung von Sean Combs Anwaltsteam hinsichtlich seiner Chancen auf Begnadigung angeht, sagte Westmoreland: „Er ist ein hoffnugsvoller Mensch. Ich glaube, dass er weiterhin hoffnungsvoll bleibt“. Auf Anfrage von CNN erklärte jedoch ein Vertreter des Weißen Hauses, man werde „keine Stellungnahme zur Existenz oder Nicht-Existenz eines Gnadengesuchs abgeben“.

 Sean „Diddy“ Combs wurde vergangenes Jahr wegen der Förderung von Prostitution verurteilt, allerdings von schwerwiegenderen Klagen hinsichtlich Sexhandel und organisierter Kriminalität freigesprochen.