Sean „Diddy“ Combs: Neue Klage wegen Vorfällen mit Biggie-Shirt

Sean „Diddy“ Combs soll eine weitere Person zum Oralsex gezwungen und sich u.a. mit einem Shirt von The Notorious B.I.G. vor ihm selbst befriedigt haben

Sean „Diddy“ Combs sieht sich erneut schweren Vorwürfen gegenüber. In einer neuen Zivilklage erhebt ein anonymer Kläger erschütternde Anschuldigungen. Darunter sexuelle Übergriffe, emotionale Misshandlung und der Einsatz von Drogen. Im Zentrum steht ein Vorfall aus dem Jahr 2020 und ein Kleidungsstück des verstorbenen Rappers The Notorious B.I.G.

Sexueller Übergriff mit Biggie-Kleidungsstück

Laut Klageschrift, die angeblich „TMZ“ vorliegt, ereignete sich der Vorfall im September 2020 in einem Lagerhaus in Los Angeles, wo wohl auch Kleidung von Christopher Wallace alias The Notorious B.I.G. untergebracht sind. Combs habe dem Kläger und anderen dort angeblich Ketamin angeboten. Im Verlauf des Abends sei der Kläger mit Diddy allein in einem Raum gewesen, dort habe Combs laut Klage begonnen, Pornos auf seinem Handy zu schauen, ein Shirt von Biggie von einem Kleiderständer genommen und sich vor dem Mann selbst befriedigt. Anschließend habe er nach Aussage des Klägers auf das Kleidungsstück ejakuliert, es ihm auf den Schoß geworfen und dabei lachend erwähnt: „RIP Biggie.“

Neben dem Vorfall von 2020 berichtet der Kläger von einem weiteren mutmaßlichen Übergriff aus dem Jahr 2005. Damals soll der Rapper ihm sein Geschlechtsteil ins Gesicht gedrückt und ihn zum Oralverkehr gezwungen haben. Die Klage umfasst unter anderem die Vorwürfe der sexuellen Nötigung, der vorsätzlichen Zufügung seelischen Leids sowie weiterer zivilrechtlicher Delikte. Der Kläger fordert Schadensersatz.

Combs wurde in drei Anklagepunkten freigesprochen

Die neue Klage fällt in eine Zeit, in der sich Sean Combs ohnehin mit weitreichenden rechtlichen Konsequenzen konfrontiert sieht. In der Woche des 1. Juli wurde er in einem separaten Strafverfahren in New York in zwei von fünf Anklagepunkten für schuldig befunden: dem Transport zur Beteiligung an Prostitution in den Fällen von Cassie Ventura und einer anonymen Frau („Jane“). Vom Vorwurf des Sexhandels wurde er hingegen freigesprochen.

Trotz des Teilerfolgs bleibt Combs in Untersuchungshaft im Brooklyn Metropolitan Detention Center, wo auch schon R. Kelly und Ghislaine Maxwell einsaßen. Laut seines Anwalts Marc Agnifilo wurde er nach seiner Rückkehr mit Applaus von Mitinsassen empfangen. Die Juryentscheidung sei für viele inhaftierte Schwarze Männer ein Hoffnungssignal, so Agnifilo: „Vielleicht ist es dein Schicksal, derjenige zu sein, der siegt.“ Das genaue Strafmaß für die verbleibenden Schuldsprüche soll am 3. Oktober verkündet werden, es drohen jeweils bis zu zehn Jahre Haft.