Roger Waters, Massiv, Bausa & Co. bei Demo am Brandenburger Tor dabei
Am 13. September organisiert Sarah Wagenknecht in Berlin eine Kundgebung. Diese Artists sind dabei
Was haben Pink Floyds Roger Waters, Rapper Massiv, Moderator Daniel Aminati und BSW-Gründerin Sarah Wagenknecht gemeinsam? Na am Sonntag, den 13. September, kommen sie am Brandenburger Tor für eine Kundgebung zusammen. Der Appell an diesem Tag lautet: „Stoppt den Völkermord in Gaza!“
Was dahintersteckt
Das BSW ist in Deutschland umstritten. Seine Gründerin Sarah Wagenknecht hat seit ihrem Austritt aus der Linken 2023 für einige Kontroversen gesorgt. Ihre Positionierung zur Lage in Gaza ist eine klare: „Gaza ist der größte Kinderfriedhof der Welt“, heißt es auf der Website des BSW. Entgegen der deutschen Bundesregierung, aber im Sinne der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, macht sich die Politikerin den Begriff des Genozids zu eigen. Mit der Kundgebung am 13. September möchte sie ein gemeinsames Zeichen gegen „das Grauen in Gaza“ setzen, wie sie auf der Pressekonferenz in Berlin am 8. September erklärte.
Mit ihr auf der Bühne stehen werden der ProSieben-Moderator Daniel Aminati, der palästinensisch-stämmige Rapper Massiv, der Rapper Bausa und Roger Waters, der sich live aus New York zuschalten lässt. Er geriet erst kürzlich wieder in den Fokus, als auch er sich sehr stark gegen das israelische Vorgehen in Palästina äußerte. Auf die Frage, wie Wagenknecht dazu stehe, reagierte sie während der Pressekonferenz mit den Worten: „Ich halte gar nichts davon, dass man Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch bezeichnet“. Weiter erklärte sie: „Ich würde mich nie mit jemandem zusammenschließen, der das Existenzrecht Israels infrage stellt.“
Außerdem an Wagenknrechts Seite: Der 90-Jährige Schauspieler Dieter Hallervorden. Auch er ist kein Freund der Bedingungen, unter denen die Zivilbevölkerung in Gaza leben muss. So erklärte er im Haus der Bundespressekonferenz, dass er bereits im vergangenen Jahr seine Meinung diesbezüglich äußerte und „von Politikern und von der Presse ordentlich auf die Schnauze bekommen“ habe. Die zunehmende Zensur in Sachen politischer Meinungsäußerung sei besorgniserregend. Auf die „Mainstream-Medien“, wie das BSW auf seiner Website formuliert, könne man nicht mehr zählen, selbst das Schalten bezahlter Anzeigen würde durch die Hauptstadtpresse abgelehnt werden.
Krieg spaltet
Im Allgemeinen scheint die Lage in Gaza die Meinungen zu spalten. Immer mehr sprechen von einer Zensur derjenigen, die sich Pro-Palästina positionieren. So wurden etwa Konzerte der Band Kneecap abgesagt und ein Auftritt der Rapperin Nura bei ProSieben gecancelt. Der Rapper Macklemore steht öffentlich in der Kritik, seit er in einem Musikvideo die Parallelen der Unterdrückung von Jüd:innen im dritten Reich und der aktuellen Lage in Palästina zog. Doch Hallervorden, wie auch ein Roger Waters möchten sich nicht von derart Reaktionen einschränken lassen: „Meinungsfreiheit ist ein ganz hohes Gut“, zitieren etwa „Berliner Morgenpost“ und „taz“.
Seit die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 Israel angegriffen und die Eskalation des Nah-Ost-Konflikts zu einem neuen Höhepunkt getrieben hat, spalten sich die Haltungen zur Kriegslage vor Ort. Israel verteidigt den Terrorangriff seit jeher mit unerbittlicher Vehemenz. Die Regierung unter Benjamin Netanyahu ist mittlerweile an dem Punkt, die Zivilbevölkerung in Palästina unter menschenverachtenden Bedingungen zu halten — eine laut Netanyahu angemessene Verteidigungsreaktion auf den Angriff der Hamas. Eine Deeskalation vor Ort scheint in weiter Ferne. Die deutsche Regierung unter Friedrich Merz ist, wie viele andere EU-Staaten, an einer Lösung in Bezug auf Gaza interessiert, doch stoßen die entsprechenden Handlungen der Bundesregierung — wie etwa Waffentransport nach Israel — auf gemischte Reaktionen.
Deutsche Waffenlieferungen an Israel im Fokus
Die Demo am 13. September richtet sich im Allgemeinen auch gegen die deutschen Rüstungsausgaben, die an Israel geliefert werden. In den Augen der Demonstrierenden ist Bundeskanzler Friedrich Merz einer der vielen mächtigen Akteure, die den Krieg zwischen Israel und den Hamas nicht wirklich beenden wollen. Stattdessen würden sie aus einer historischen Bringschuld umhinterfragte Loyalität zeigen — auf Kosten unzähliger Menschenleben. „Die deutsche Staatsräson darf allein der Einhaltung des Völkerrechts verpflichtet sein“, heißt es auf der offiziellen Website des BSW. Die Kundgebung wird um 14 Uhr unter dem Titel „Stoppt den Völkermord in Gaza!“ am Brandenburger Tor stattfinden.



