Wednesday

BLEEDS

Dead Oceans/Cargo (VÖ: 19.9.)

Astreiner Slacker-Country-IndieSoundtrack zum tragikomischen Kleinstadt-Amerika.

CBD, Weed, Ketamin, Holunderwein, Pepsi-Cola – das sind nur ein paar der Dinge, die von den Charakteren der Songs auf BLEEDS konsumiert werden, während sie durch schräge, aber sofort als quintessenziell US-amerikanisch erkennbare Szenerien stolpern: am Rande eines Lagerfeuers, vor einer Fliegengittertür stehend, hinterm Lenkrad eines Autos.

Wednesday-Sängerin und Songwriterin Karly Hartzman erzählt in bester Country-Tradition straighte Stories: über eine Baseball-Schlägerei vor einer Bar oder über Leichen, die mit dem Gesicht nach unten in Bächen gefunden werden. An dem anderen Ende des inhaltlichen Spektrums findet sich das bildhübsche Liebeslied „The Way Love Goes“: „I know it’s not been easy / And I know it can’t always be / That’s the way love goes.“

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Wenn der Einsatz von Lap-Steel-Gitarren im aktuellen US-Indie-Rock kein Tabu mehr ist, hat das auch mit dem Erfolg von Wednesday zu tun (an der Leadgitarre übrigens: Gen-Z-Indie-Darling MJ Lenderman). Die Band aus North Carolina orientiert sich mindestens genauso stark an Lucinda Williams wie an Pavement, und gibt auf BLEEDS doch auch mehrere überdurchschnittlich laute Fuzz- und sogar Wah-Wah-Pedal-Salven ab („Candy Breath“). Macht sehr viel Spaß.

Diese Review erschien zuerst um Musikexpress 10/25.