The Tubes – Remote Control

Mit „K Scope macht Phil Manzanera sich selbst Konkurrenz. Kurz bevor „Manifesto“, das erste Studio-Album von Roxy Music nach vier Jahren erschien, kam er mit dieser äußerst attraktiven LP heraus. Und „K Scope“ stößt mit Sicherheit auf mehr spontane Begeisterung. Schon der Titelsong besitzt mehr Drive als man dem schüchternen Phil zutrauen mag. „K Scope“ strahlt eine bestechende Atmosphäre aus: interessante Songs voller Inspiration, hohes technisches Niveau, klarer Sound, keine Sterilität. Das Material bewegt sich zwischen kalkulierten Mainstream-Bonbons, kunstvollen Zwischentönen und improvisationsähnlichen Phasen. Die Mischung läßt jedenfalls keine Ermüdungserscheinungen aufkommen.

Manzanera nutzte seine Flexibilität als Gitarrist nicht für einen einseitigen Ego-Trip. Für Abwechslungsreichtum sorgt schon die Liste der Mitwirkenden, zu denen die Gizmo-Väter Lol Creme und Kevin Godley (ex-lOcc) gehören, die Drummer Paul Thompson und Simon Philips, Dave Skinner und Francis Monkmann (keyb), der Gitarrist Simon Ainly, Bill McCormick (b, voc), John Wetton (b, voc) sowie der fantastische Saxophonist Mel Collins. McCornick, Wetton und Ainley gehören übrigens zu den Mit-Autoren.

Wenn dieses Album auch voller Extravaganzen steckt, so schreckt es doch an keiner Stelle ab. „K Scope“, das ist Nicht-Alltägliches angenehm serviert. Und wenn Manzanera uns mit „You Are Here“ (im wahrsten Sinne des Wortes) herausschweben läßt, ist der Reiz noch längst nicht abgenutzt. Von wie vielen LPs kann man das schon sagen?