The Police :: Zenyatta Mondatta

Folge III des mit Spannung erwarteten, tönenden Polizeiberichtes… Du legst also ZENYATTA auf den Plattenteller und es passiert… zunächst einmal nichts. Du denkst dir: Mann, irgendwie stimmt da die Geschwindigkeit nicht. Dumpfe Basspedaltöne, Sting singt in tiefsten Bereichen, Copelands Schlagzeug erscheint seltsam kontrolliert… Du hörst also „Don’t Stand So Close To Me“ zu Ende, erkennst „Driven To Tears“ von den letzten Konzerten, drehst die Platte irgendwann um, spielst auch Seite 2 durch und bist erst einmal recht, ja was? Konfus? Enttäuscht? Was durfte man eigentlich erwarten? Und was nicht? Kurze Pause. Ein zweites Durchhören. Beim dritten mal endlich stellen sich die ersten Aha-Momente ein. Inzwischen hört man ZENYATTA MON-DATTA auch laut und über Kopfhörer. Die Feinheiten von Copelands Schlagzeugspiel drängen sich nicht sofort auf, eher Andy Summers Sologimmicks in „Driven To Tears“ (total kaputte Licks!) und in „Bombs Away“ (fernöstliche Melodik). Plötzlich swingst du mit bei „When The World Is Running Down, You Make The Best Of What’s Still Around“, wunderst dich: die spielen ja funky, wenn auch von Sound und Interpretation her eher im Steve Hillage’schen Selbstverständnis. Dann der Wechsel ins fröhliche, Ska-Beeinflußte „Canary In A Coalmine“. Oder das Airportgemurmel in „Man In A Suitcase“… Der erste Eindruck des perfekt ausgetüfftelten Werkes hat sich modifiziert: da ist doch weit mehr Spontanität im Spiel, als man zunächst zugestehen wollte…

Du gönnst dir also eine Nacht lang Pause und ertappst dich am nächsten Morgen dabei, daß bereits der Blick auf’s Cover genügt, und Du summst einzelne Titel schon vor dich hin, wie all die alten Hits, die Du monatelang gehört hast, die in Fleisch und Blut übergegangen sind. Du hörst ZENYATTA also ein viertes, ein fünftes Mal… Und plötzlich ist’s wie ein Trip… It’s magic… Dieses sichere Gefühl für klare Rhythmik, singbare Melodien, den Witz im Detail. The Police, das ist Minimal-Pop mit einem Maximum-Effekt…