Album der Woche

The Black Keys

NO RAIN, NO FLOWERS

Warner (VÖ: 8.8.)

Bluesrock goes Popblues – im Dienste der Realitätsflucht.

NO RAIN, NO FLOWERS – ohne die beschissenen Seiten des Lebens gäb’s auch keine Schönheit. Angesichts einer immer mehr von Extremwetter geprägten Erde mag man das alte Sprichwort heute anders interpretieren, aber hey, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und vielleicht wollen uns The Black Keys, also das Duo Dan Auerbach und Patrick Carney, nur aufmuntern angesichts einer von Polykrisen erschütterten Welt.

Und tatsächlich: Mit ihrem neuen Album, dem 13. ihrer fast 25-jährigen Bandgeschichte, können sie zumindest eine kurze Realitätsflucht auf Albumlänge bieten. Nachdem bei OHIO PLAYERS letztes Jahr auch Beck und Noel Gallagher als Gäste nichts daran ändern konnten, dass es ihr erstes Album war, das in den USA nicht in die Top 20 einstieg, wird diesmal nichts dem Zufall überlassen. Das Team rekrutiert sich aus Songwritern und Mitmusikern, die schon mit Lana Del Rey, The Roots oder Dr. Dre gearbeitet haben.

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Ist das noch Bluesrock oder schon Popblues? Eigentlich egal, wenn man sich in das schillernde „Make You Mine“ mit seinen Soulharmonien hineinfallen lässt oder zum perfekt radiotauglichen Titeltrack in den Sommerurlaub fährt. Ein bisschen Grit, oder zumindest eine Erinnerung an den Sexappeal von gefährlichen Ecken und Kanten, findet sich noch auf Songs wie „Man On A Mission“, dessen Gitarre an Garagerock der Nullerjahre wie Black Rebel Motorcycle Club – oder auch The Black Keys erinnert.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 09/2025.