The Bangles

WATCHING THE SKY

Cherry Red (VÖ: 26.9.)

Girl-Pop mit Retro-Appeal, der in den Achtzigern regelmäßig die Charts stürmte.

Auch, wenn ihre Musik meilenweit vom Punk entfernt war: The Bangles, vier Damen aus Los Angeles, folgten dem emanzipatorischen DIY-Ansatz jener Jahre und gründeten 1981 eine Band. Die örtliche Szene, der sie angehörten, nannte sich vielsagend Paisley Underground, denn letztlich ging es darum – wie auch den Kollegen Green On Red, Dream Syndicate und The Long Ryders – den Jangle-Pop der Sechziger massiv aufgefrischt in die Achtziger zu transportieren.

Bei den Bangles lag die Betonung eindeutig auf Pop, doch populär wurde ihr zweifellos gutes 1984er-Debüt ALL OVER THE PLACE vor allem bei Musikerkollegen. Darunter ein gewisser Prince, der ihnen mit „Manic Monday“ großzügig ihren ersten Hit verfasste. DIFFERENT LIGHT, das dazugehörige Album, erreichte 1986 nicht nur Platz 2 der US-Charts, sondern lieferte auch noch die Hit-Singles „If She Knew What She Wants“ und „Walk Like An Egyptian“. Letzteres war nicht nur in den USA eine Nummer 1, sondern auch hierzulande – und inspirierte bekanntlich Die Ärzte zu einer deutschsprachigen Version.

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EVERYTHING, zwei Jahre später veröffentlicht, setzte mit „Eternal Flame“ kommerziell sogar noch einen drauf, dennoch begann das Lichtlein zu flackern, wofür einerseits Animositäten zwischen Susanna Hoffs und Vicky Peterson verantwortlich waren, andererseits die schlichte Tatsache, dass flockiger Retro-Pop Ende der Achtziger erst einmal auserzählt schien. Das Box-Set WATCHING THE SKY enthält besagte drei Studioalben mitsamt Single-Edits, Langversionen und einem Live-Medley, sowie eine vierte CD mit Non-Album-Tracks, diversen Remixen und einer A-cappella-Version der ägyptischen Gangart. Eine sehr ordentliche Werkschau also.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.