Supertramp – Brother Where You Bound
Von wegen Split, Abschieds-Tournee, LP-Schlußpunkt, (FAMOUS LAST WORDS von ’82). Die Art & Soft-Pop-Combo wird weiter existieren. Ober-Tramp Rick Davies und seine Kumpane wären auch dumm, einen solch Dollar-trächtigen Namen in der Versenkung verschwinden zu lassen. 35 Millionen verkaufte Scheiben sind schließlich Argumente genug.
Der Fortgang des Mitbegründers Roger Hodgson, der zu obigen Spekulationen Anlaß gab, hat im Grunde wenig Veränderung mit sich gebracht: keinen stilistischen Richtungswechsel, keinen Wandel im Konzept, keine neuen Ideen – höchstens den Anspruch, noch perfekter zu produzieren.
Der mehr als viertelstündige Titeltrack, laut Rick Davies „ein seltsames Stück über eine paranoide Person“ (Ronald Reagan?), „die überzeugt ist, daß das Land von unbekannten Kräften eingenommen werden wird“, ist die reine Qual, eine Aneinanderreihung musikalischer Belanglosigkeiten. Einzig „Still In Love“, eine bluesig-jazzig angehauchte Nummer, und „Ever Open Door“, ein schön-schwülstiges Davies-Solo-Feature, retten dieses überflüssige Album vor einer vernichtenden Wertung. (2)
Was „Mr. Tambourine Man bei Phil Carmen auslöste 1965 war’s. Cliff Richard stellte die Frage aller Fragen. Drafi Deutscher malte ein Bild von Cindy Lou. Wer up to date sein wollte, tanzte Sirtaki, wie’s Zorba, der Grieche, auf der Leinwand vorgemacht hatte. Doch Phil Carmen hatte nur Ohren für den „Mr. Tambourine Man“ der „Byrds“. Und so verkündete er spontan, nun wüßte er es ganz genau.Er würde Musiker.
PHIL CARMEN Zwar hatte Phil einiges Talent mit Ukulele, Gitarre und am Klavier gezeigt, doch sind bekanntlich die Berufswünsche eines Zwölfjährigen noch wechselhaft. Der tingelnde Straßenmusikant war nie sein Ziel. Und da er zu den Leuten gehört, die, wenn sie etwas tun, das auch ganz und richtig tun, ging er an’s Konservatorium in Luzern. Wissen, wovon man spricht, das gilt für Phil Carmen noch heute. In den 70er Jahren gehörte er zu den „Apachees“, die’s übrigens heute noch gibt Mit Mike, dem Bassisten, stieg er aus, bildete das Duo Carmen und Thompson, und 1980 hatten die beiden mit Phils Komposition „Time Moves On“ einen Riesenhit in Italien. Top-Placierungen in Monaco, Südfrankreich, der Radio-Hitparade von Radio Bremen und Auszeichnungen wie die der italienischen Discjockeys („Goldenes Pickup“) machten Mut – und blind für die Folgen des plötzlichen Ruhms. Über vierzig TV-Auftritte, vor allem im Mittelmeerraum, innerhalb eines Jahres. Playback über alles. Und in Italien ein publikumswirksames, aber völlig schiefes Image: der Hey-Man und der Sanfte. Scheinbar Marionetten, in Wirklichkeit professionelle Musiker. Mike bekam Trouble mit seiner Freundin. Alles war too much. Das Duo, gerade auf den ersten Karrierehöhen, platzte. Phil mußte von vorn anfangen. Phil nahm zwei Solo-LP’s, „Backfire“ und „Phrases, Pattern And Shades“ auf, mit denen er gute Erfolge in der Schweiz, in Italien und Spanien hatte.
ON MY WAY IN LA.
„On My Way In L.A. heißt nun Phil Carmens erste Single auf Metronome, die sich in kürzester Zeit zum absoluten Radio-Renner in deutschen Landen entwickelte. Der ansprechende und musikalisch sehr vielseitige Song stammt aus der inzwischen veröffentlichten LP „Walkin‘ The Dog“. Gefragt, wieso ein Musiker und Sänger in Stein am Rhein gerade von Los Angeles singt, meint Phil Carmen lächelnd: „Ich glaube, ich war um die zwölf, als ich zum ersten Mal „Mr. Tambourine Man“ von den „Byrds“ hörte…“ DISCOGRAPHIE: On My Way In L.A.
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