Stereo MCs – Paradise
Diese Platte nur einmal angehört und für scheiße befunden. Vielleicht liegt das daran, daß der kurze Zeitraum von vier Jahren und zwei Monaten zwischen zwei Stereo-MCs-Alben den Hörerverunsichert, ihn auf dem falschen Ohr erwischt. Er ist noch nicht bereit für ein neues Stereo-MCs-Album. Diese Platte zweimal, dreimal, viermal angehört, und – hoppla – dann kommt plötzlich was auf. Zum Beispiel der ein oder andere Gedanke, zum Beispiel der, daß die Stereo MCs seit 20 Jahren in ihrem eigenen Segment operieren, in das keine andere Band es bisher geschafft hat, nachhaltig einzudringen. Nur die Stereo MCs klingen wie die Stereo MCs, obwohl es doch so leicht sein müfite. so wie sie zu klingen. An der Musik von Rob Birch und Nick Hallam hat sich seit dem ’89er Debütalbum 33-45-78 nichts dramatisches geändert, es muß sich ja auch nichts ändern, solange keine andere Band den Stereo MCs zeigt, wie die Stereo MCs noch klingen könnten. Niemand sonst erzeugt mit derart trockenen Beats eine derart feuchte Wirkung. Funky, souly, downbeat Musik, die immer wieder als HipHop bezeichnet wird, obwohl der HipHop, der Rap bei den Stereo MCs immereherwie eine zufällige, leichtfüßige Beigabe gewirkt hat. Das hat sich in der Tat auf paradise geändert. Noch nie klangen Birch und Hallam so HipHop wie hier („Prime Time“, „Breath Out“, „I Feel You“). „The Fear“ mit Gastsängerin Stephanie Mckay ist ein astreiner R’n’B-Song, bei dem man das „B“. den B(lues), ruhig wortlich nehmen darf. Und „Warhead“, der Opener, ist in schöner Tradition der Hit des Albums. Ansonsten gilt es, eine breitärschige Produktion zu bejubeln, bei der der Teufel im liebevollen Arrangement-Detail steckt. Trotzdem: nicht so gut wie Deep Down And Dirty. VÖ:29.8.
www.stereomcs.com
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