Stella US – Ascension

Grunge ist zwar nicht tot, aber er riecht mittlerweile ein wenig streng. Weder den vielzitierten „Gitarrenbreitseiten“ noch einem um Wichtigkeit bemühten Sänger kann man im Jahre sieben nach NEVERMIND allzu viel neue Aspekte abgewinnen. „Alternative Rock“ nennt man sowas heutzutage, aber was einst innovative Collegegänger vom Campus an den Radioapparat lockte, ist längst aufder Stelle tretendes Allgemeingut. Das Debütalbum von Stella US aus Nashville ist dafür der beste Beweis: Böse und unerträglich ist die Welt, die Sänger Curt Perkins lamentierend umnölt, untermauert von Breitwandgitarren und düsterem Dröhnsound, dem leider jegliche Verspieltheit fehlt. Was definitiv schade ist, denn einige der Songs sind um durchaus interessante Riffs aufgebaut, die sich jedoch bisweilen über kurz oder lang im Soundbrei verlieren. Der folkige, spielerische Aspekt des Grunge, die Achterbahnfahrt der Tempo- und Stilwechsel scheint Stella US eher fremd zu sein. Eine Scheibe der guten alten Stone Temple Pilots wäre für diese Band eine lohnende Investition.