Stefanie Schrank

FORMA

Staatsakt/Bertus (VÖ: 26.9.)

Diskurs-Dance-Pop, der vor lauter Zukunft ganz melancholisch wird.

Während die Welt diskutiert, ob die KI demnächst auch noch den letzten menschlichen USP nachstellen und Gefühle entwickeln kann, schlüpft Stefanie Schrank schon mal in die emotionale Verfassung einer Maschine: „Meine Materie vibriert und mein System kollabiert.“ Fazit: Bits and Bytes können ziemlich „Unruhig“ werden, aber auch wenn Schrank mit ihrem zweiten Album FORMA über die Kraftwerk’sche MENSCH-MASCHINE hinausdenkt, ist doch lange noch nicht klar, wohin die Reise geht.

So „lost and lonely in der Schwebe“, wie sie es in „La Boum“ formuliert, adaptiert die Bildende Künstlerin und Musikerin, die sonst auch Bass bei der Kölner Indie-Band Locas In Love spielt, Ästhetiken des elektronischen Dancefloors, um dem Diskurs-Pop eine mögliche Zukunft aufzuzeigen – und zugleich dem melancholischen Zweifel, ob es überhaupt eine Zukunft geben wird, Ausdruck zu geben: „Da sind unendliche viele Lösungen – oder keine Lösung.“

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Dieser Zweifel kommt nun aber lange nicht mehr so stocksteif daher wie UNTER DER HAUT EINE ÜBERHITZTE MASCHINE, ihr Albumdebüt von 2019, oder auch sehr viel weniger ruppig als die EP SCHLACHTRUFE BRD aus dem vergangenen Jahr. Sanft tröpfeln die Beats, elegante Synthieflächen durchschneiden den Raum, während Stefanie Schrank ein wenig zu unbewegt singt: „Morphing all the time, morgen sind wir wie neu.“ Oder verschwunden. Wir sind gespannt.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.