Sophie Ellis-Bextor

PERIMENOPOP

Decca/Universal (VÖ: 12.9.)

Mit Menopop und im Disco-Modus durch die Wechseljahre.

„Why pause when you can pop?“, fragt Sophie Ellis-Bextor suggestiv via Social Media, um ihr achtes Studioalbum PERIMENOPOP anzuteasern – und wählt den einzig gangbaren Weg, um mit dieser unerhörten biologischen Verhohnepiepelung menschlicher Würde namens „Wechseljahre“ resp.„Menopause“ umzugehen: Sie lacht sich eins.

Oder besser: SEB lacht mit uns, lädt alle zur großen Menopop-Party ein, denn öffentlich feiern kann sie, das weiß man spätestens nach ihrer liebenswerten YouTube-„Kitchen Disco“ während der Pandemie. Weil die weiblichen Wechseljahre ein so ungemein unpopuläres Thema im Pop sind, legt die 46-Jährige noch ein paar Schippen Optimismus und Sexyness auf ihren ohnehin für die Dancefloors der weiten Welt produzierten Sound.

Lieber noch eine Runde tanzen

Im Kreise der großen Discodiven Kylie, Madonna und Dua Lipa ist Sophie Ellis-Bextor die vermutlich unkomplizierteste Begleitung für eine durchtanzte Nacht: Mit „Relentless Love“ geht es direkt rein in den Ü40-Club, nostalgische Vibes wehen durch diesen Track, in dem zu StrictlyDancing-Grooves von „sweetest caramel“ und anderen Naschereien geschwärmt wird, auch das housige „Taste“, gemeinsam produziert mit Jon Shape (Charli XCX) und MNEK, und „Stay On Me“ führen Schlüpfriges im Schilde, werden aber nicht zu derben Stripclub-Schenkelklopfern.

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Diese Gefahr besteht bei Mrs. Bextor sowieso nicht, dafür ist sie viel zu freundlich, witzig, gut drauf – und strahlt bei aller Fröhlichkeit eine unkaputtbare Würde aus. Man siehe/höre „Glamorous“ oder „Diamond In The Dark“, die vermitteln, dass das gute Leben auch jenseits der 45 weitergeht. Nachdenklich wird es im Schlusstrack „Don‘t Know What You‘ve Got ‘Til It‘s Gone“ (kein Cover), aber auch nicht zu sehr. Lieber noch eine Runde tanzen.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.