Simply Red – Blue
Haare ab? Oder etwa nur hochgebunden? Simply Reds Mick Hucknall sieht neuerdings merklich aufgeräumt aus. Der Mann scheint wieder mit sich und seiner Musik im Reinen zu sein. Damit gehört gottlob auch der hektische, fast schon neurotische Beat des letzten Simply Red-Albums LIFE sowie dessen zickigen, aufgesetzt wirkenden Melodien der Vergangenheit an. Simply Red gehen auf ihrem neuen Album BLUE zurück zu ihren eigenen Wurzeln, zurück zu einer swingenden, einschmeichelnden Spielart, zu einer Art Soul, der Tradition und aktuelle Studiotechnik geschickt miteinander zu verschmelzen weiß. BLUE durchzieht wieder deutlich entspanntere, fein gewobene Grooves, verbunden mit Melodien, die spürbar besser zu Mick Hucknalls eigenwilligem Timbre passen, als jener artifizielle Pop, mit der Simply Red Achterbahn-mäßig anläßlich des letzten Albums durchs Musik-Fernsehen sauste. Neben einem sehr schönen Titelsong und der süßlichen Single „Say You Love Me“ gelingen der Band aus Manchester diesmal zwei Coverversionen, denen sie ihren ureigenen Soundstempel aufdrücken. „The Air That I Breathe“, einst von den Hollies geschmettert, klingt hier intimer, sinnlicher, und wird als Reprise später noch einmal aufgegriffen.“Mellow My Mind“,jene melancholische Nummer aus der Feder des großen Neil Young, erfährt auf BLUE eine gelungene Renaissance.
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