Robyn Hitchcock &The Egyptians – Queen Elvis

Das würde zu Hitchcock passen, daß er (im LP-Titel) Elvis posthum einer Geschlechtsumwandlung unterzieht. Robyn, der Ex-Soft Boy, der mitunter ganz schön auf den Busch klopft, ist ein Brite wie er im Buche steht. Vor allem was seinen schrägen Humor angeht. Und den packt er gleichermaßen in Texte und Musik. Mit seinen Songtexten beweist sich der Ober-Ägypter einmal mehr als Meister intelligenter Wortspiele und bleibt seinem Aberwitz treu, läßt Wachspuppen im Feuer weinen, Superman in der Cornflakes-Packung verschwinden und wünscht sich innigst, einmal eine Reise durch die Venen der Könige unternehmen zu dürfen. Musikalisch verpackt er sein skurriles Angebot in einen Mischmasch aus Uralt-Folk-Roots, Sixties Beat und Psychedelia und bekennt sich zur Geistesverwandtschaft mit den Beatles, Syd Barrett und – die zweite Generation – Captain Sensible. Nicht einmal die Beatles haben zu Zeiten von RUBBER SOUL und SGT. PEPPER so souverän alle möglichen oder unmöglichen Versatzstücke zusammengepuzzelt. Man muß einfach gehört haben, wie Hitchcock „Superman“ im 2/4-Takt verschaukelt oder „The Devil’s Coachman“ zu Streichquartettklängen Walzer schieben läßt. Ein Muß für Fans vielschichtiger Unterhaltung.