Ray Charles :: Thanks For Bringinq Love Around Again
The Legendary Genius Of Soul verkauft seine Seele an den Trend-Teufel.
Seit weit über fünfzig Jahren ist Ray Charles aktiv und hat sich in dieser Zeit große Verdienste erworben. Deshalb ist man geneigt, ihm gelegentliche Ausrutscher nachzusehen. Allerdings häufen sich die in den letzten Jahren, und sein jüngstes Album stellt den Tiefpunkt in einer inzwischen doch langen Reihe von Fehltritten dar. Die 72-jährige Musik-Institution arbeitet hier kräftig an der Demontage des eigenen Mythos. Mr. Charles ist darum bemüht, mit der aktuellen Musik Schritt zu halten, und hört dabei leider auf die falschen Ratgeber. Vor allem der Einfluss von Billy Osborne, der für den Löwenanteil der Kompositionen, die Produktion sowie die Arrangements verantwortlich zeichnet, wirkt sich negativ aus.
Der Mann hat Songs der Stilgattungen R’n’B („Can You Love Me Like That“), Soul (im Titelsong) und Black Pop („Save Your Lovin‘ Just For Me“) verfasst und hangelt sich in seinen ideenlosen Machwerken von Klischee zu Klischee. Schlimmer noch: Was er anscheinend für moderne Synthesizer-Sounds hält, war in Wirklichkeit schon vorgestern hoffnungslos veraltet. Osborne hat verstaubte künstliche Klänge aus der Maschine lieblos zusammengeschustert, die mit Charles‘ beseeltem Gesang so gar nicht harmonieren wollen. In Zukunft sollte der zwölffache Grammy-Gewinner bei der Wahl seiner Mitarbeiter doch etwas mehr Vorsicht walten lassen. www.raycharles.com
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