Paul Weller
FIND EL DORADO
Parlophone/Warner (VÖ: 25.7.)
Noch eine Coverplatte, wieder beinahe muckerfrei, dafür folkig und melodisch.
 
        Eine Coverplatte also. Paul Weller hätte ja auch mal ein Jahr ohne neue Albumveröffentlichung verbringen können. Andererseits: Sein bis dato letztes Coveralbum STUDIO 150 erschien vor mehr als 20 Jahren, und erneut wendet Weller die Methode an, Songs auszusuchen, die weder totales Checkertum voraussetzen noch absolutes Allgemeingut sind. „I Started A Joke“ von den Bee Gees bekommt ebenso seinen Platz wie „Nobody’s Fool“ von den Kinks oder „Handouts In The Rain“ von Richie Havens.
 
        Das Beste an den Covers auf FIND EL DORADO: Weller verzichtet auf Herumgerocke. Es geht um die Songs, nicht ums Handwerk. Trotz hochkarätiger Gäste: Robert Plant singt bei „Clive’s Song“ mit, einem schottisch gefärbten Blues. Eh ist Folk der dominierende Stil, zu hören bei „One Last Cold Kiss“ mit Sängerin Amelia Coburn oder im Quasi-Titelstück „El Dorado“, geschrieben vom irischen Songwriter Eamon Freil.
Man muss es glauben, weil man es nicht heraushört: Die zweite Akustikgitarre hat hier Noel Gallagher beigetragen, und wenn dann eine irische Flöte sehnsüchtig kräht, dann sieht man den alten Gallagher selig lächeln.
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 08/2025.
 
                     
                     
                     
                     
                     
                         
                                                            



