Midge Ure – Answers To Nothing

Distanziert, leise, fast philosophisch beginnt Midge Ure sein neues Album, und das als Single-Hit intendierte Titelstück „Answers To Nothing“ hat wenig von der theatralischen Geste seines letzten Solo-Albums.

Doch was zunächst irritiert, erweist sich im weiteren Verlauf als klug konzipiert. Elektronik-Pathos mit Masse schien Midge Ure wohl bei Ultravox eh ausgereizt, und so bezeichnet er ANSWERS völlig zu recht als sein erstes „richtiges“ Solo-Album. Seine neuen Songs kreisen um Heimatgefühle („Take Me Home“), Fanatismus („Remembrance Day“), aber auch um Zwischenmenschliches („Just For You“). Doch der Rückzug zum Ego wird nicht zur beschaulichen Teestunde. Mit Mark King von Level 42, Robbie Kilgore (key) oder Mark Brzecki von Big Country hat sich Midge Ure erfrischende Sidemen geholt, unter denen auch „Sidewoman“ Kate Bush („Sister 4 Brother“) ist. Der Mix von Bob Clearmountoin (Bryan Adams, Springsteen, Bowie) bewahrt Ures Songs vor allzuviel Helligkeit, die mitunter wie ein milder Schleier über ihnen liegt. Ein persönliches, intimes Album voll Songwriter-Klasse. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)