Maroon 5
LOVE IS LIKE
222/Interscope (VÖ: 15.8.)
Nach 15 Jahren sind wieder alle Bandmitglieder um Adam Levine am Songwriting und der Entstehung des Album beteiligt. Mit sommerlich-frischem Ergebnis.
Pünktlich zum vorläufig heißesten Tag des Augusts schenken uns Maroon 5 mit LOVE IS LIKE ihr inzwischen achtes Studioalbum. Die Länge von gerade einmal knapp 28 Minuten ist für eine Band, die seit 2021 nichts mehr veröffentlicht hat und zu den Big Playern im US-Pop gehört, vielleicht etwas knapp geraten, aber mit der dem Album innewohnenden Laissez-Faire-Attitude passt es prima zwischen Gang zum Gelato-Tresen, Drink von der Bar und einer kurzen Abkühlung im Pool. Wir wollen ja alle wieder schnell ins Dunkle, bevor einem der Helm schmilzt.
LOVE IS LIKE ist ein kleiner, leckerer Sommer-Happen und nervt trotz fast schon penetranten Feelgood-Vibes erstaunlicherweise überhaupt nicht. Es flutscht und groovt sehr schön vor sich hin, Soul-Samples hier, Trompeten da, Features dort (z.B. Lil Wayne, Lisa von BLACKPINK) und wenn man nicht gerade in einem Bergwerk arbeiten muss, imaginiert man sich im Nullkommanix auf ein kleines Boot mit seinen, natürlich, wahnsinnig gut aussehenden und wahnsinnig schlanken Friends schippernd Richtung Malibu, um zur Afterhour in einem, natürlich, sehr teuren Haus zu verschwinden.
Auch wenn der Sound nicht an die Grandezza eines, sagen wir mal, Harry Styles oder den Future-Pop Justin Timberlakes rankommt, ist die Attitude von Maroon 5 hier durchweg der Freundlichkeit und dem Easy Living zugewandt, prickelt wie ein schöner Erdbeersekt und dürfte relativ generationsübergreifend für Spaß sorgen. Gerade in Zeiten, in denen man sich quasi tagtäglich mit Hiobsbotschaften und menschlichen Abgründen konfrontiert sieht, ist ein Album wie LOVE IS LIKE eine willkommene Antidote. Ich hol mir jetzt ein Eis.
Diese Review erschien im Musikexpress 10/2025.



