Marie Davidson
CITY OF CLOWNS
Deewee/Because (VÖ: 28.2.)
Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen auf dem Weg in die Düster-Disco.
 
        Eigentlich war sie schon meilenweit vom Techno entfernt, auf ihrem letzten, mehr oder weniger poppigen Album RENEGADE BREAKDOWN (2020), einer Kooperation mit dem Produzenten Asaël Robitaille und ihrem Ehemann Pierre Guérineau. Mit Letzterem wollte Marie Davidson zunächst auch den Nachfolger angehen, doch ein Gesinnungswandel führte sie zu David und Stephen Dewaede, den Electro-Priestern der Generation Bratz, besser bekannt als Soulwax.
 
        Unter deren Einfluss entstand ein Album, das mit Techno, Industrial und Synth-Pop in die Düster-Disco führt. Heftige Beats galoppieren eher mit Kraft als mit Eleganz durch CITY OF CLOWNS, begleitet von Davidsons nach garstigen Kinderreimen klingendem Sprechgesang. Inhaltlich geht es um die Veränderung unserer Spezies durch Big Tech, und so lässt Davidson ihre Stimme gleich im Album-Opener „Validations Weight“ von Amazons Text-to-Speech-Tool Polly kapern.
Fortan verschiebt sie die Grenzen zwischen Mensch und Maschine: „Wait until we verify, you are not a robot“, erklärt sie in „Push Me Fuckhead“ mit klaustrophobischem Atari-Techno, derweil landen wir in „Statistical Modelling“ auf Bambaatas/Kraftwerks „Planet Rock“, der gegen Ende von einem Acid-Satelliten umkreist wird. Davidson versteht sich darauf, verschiedene Stil-Epochen elektronischer Musik in ihren eigenen, retrofuturistischen Düster-Techno zu überführen. In ihre eigene Menschmaschine.
Welche Alben im Februar 2025 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.
 
                     
                     
                     
                     
                     
                        



