Kokoroko
TUFF TIMES NEVER LAST
Brownswood/Rough Trade (VÖ: 11.7.)
Das Londoner Afrobeat-Soul-R’n’B-Ensemble ruft auf zu sanften Umarmungen und Optimismus.
Kokoroko hatten schon vor ein paar Monaten mit der 4-Track-EP „Get The Message“ auf sich aufmerksam gemacht. Da kündigte die Band von Perkussionist Onome Edgeworth und Trompeterin und Sängerin Sheila Maurice-Grey (die auch zu Nubya Garcias Ensemble Nérija zählt) ihren aktuellen, in Richtung Meditation reichenden Ansatz schon an.
Das neue Album beginnt mit einer knappen elektronischen Backspin-Sequenz und breitet sich dann in viele verschiedene Richtungen aus, fast durchgehend in einem sehr warmen, organischen Sound, dezent eingespielt: von den angejazzten Soul-Balladen „Together We Are“ und „My Father In Heaven“ über einen Soft-Disco-Track wie „Da Du Dah“ bis zur Leadsingle „Sweetie“, in der eine Drum Machine elegant in weite Chorräume fällt.
Einsamer Höhepunkt ist der Song „Three Piece Suit“ (mit Sänger Azekel), der bereits auf der EP im Zentrum stand. Das in London ansässige Ensemble betreibt seine Spurensuche zu den Vorfahren auf leisen Afrobeat-Sohlen, Sängerin und Chor bilden einen zunehmenden Spannungsbogen, die Bläser singen besonders schön. Das beschreibt auch die harmonische Grundstimmung von TUFF TIMES NEVER LAST, Kokoroko spielen ihre Come-Together-Lieder ganz laidback aus, es ist ein sanfter Aufruf zu Umarmung und Optimismus.
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 08/2025.


