Karma To Burn – Wild Wonderful Purgatory

Im mittleren Westen der USA, wo Rednecks und Kühe das Bild bestimmen, ist die Welt noch in Ordnung: Frauen sind adrett und willig, echte Kerle trinkfest, und Rock-Musik ist das perfekte Medium, um sich mal wieder richtig abzuschießen. Diesem Ansatz entspricht das zweite Karma To Burn-Album, denn die Jungs aus Virginia machen genau das, was jede noch so partygeile Ansammlung von Biermonstern, Bikern, Indie-Kids und Potheads glücklich stimmt – bleischweren, metallischen Stoner-Rock, der sich schonungslos bei Black Sabbath bedient, von mörderischen Stakkato-Riffs, polternden Drums und frickeligen Basslinien lebt und so frontal und wuchtig rüberkommt, daß der Zuhörer geplättet wird. Die befreundeten Queens Of The Stoneage, Masters Of Reality oder Tool könnten es nicht besser anstellen – mit einem klitzekleinen Unterschied: WILD WONDERFUL PURGATORY ist ein reines InstrumentalAlbum. Dafür lärmen die Drei, die sich im Booklet mit feistem Grinsen, Baseball-Kappen und errigiertem Penis präsentieren, alles in Grund und Boden. Will, Rob und Rick sind eben keine Feinmechaniker, sondern Kiffer mit dem richtigen Riecher für gewagte Akkord-, Riff- und Tempiwechsel. Unvorstellbar, wie dieses Werk mit dem passenden Sänger klingen könnte. So bleibt es bei einem fulminanten Epos, das auf Dauer jedoch etwas eintönig wirkt.