James McMurtry

THE BLACK DOG AND THE WANDERING BOY

New West/Redeye/Bertus (VÖ: 20.6.)

Ein superbes Spätwerk des Singer/Songwriters zwischen Schnurren und Halluzinationen.

Spätestens seit Bob Dylans Lobeshymnen auf John Prine weiß man, dass auch begnadete Songwriter gelegentlich zu Zunftkollegen aufblicken. Der texanische Troubadour James McMurtry kann prominente jüngere Befürworter wie Jason Isbell (der auf THE BLACK DOG AND THE WANDERING BOY im Song „Sailing Away“ auch textlich verewigt wird) vorweisen, ist sich aber nicht zu schade, sein elftes Album mit einer Coversong-Klammer aus Jon Dee Grahams „Laredo (Small Dark Something)“ und Kris Kristoffersons „Broken Freedom Song“  einzufassen.

Zwischen den Tribut-Ecksteinen fällt McMurtrys Eigenmaterial keinen Deut ab. Der Geist von Warren Zevon ist ebenso präsent wie Steve Earle oder die DriveBy Truckers, wenn McMurtry und seine seit zehn Jahren eingespielte Begleitband die Trennlinien zwischen Blues- und Roots-Rock, Folk und Americana mit der Stiefelsohle im Sand verwischen.

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Inhaltlich fällt der Blick des 63-jährigen Sprosses von (Drehbuch-)Autor Larry McMurtry („The Last Picture Show“, „Brokeback Mountain“) nicht minder scharf aus. So darf man sich freuen über erlesene Storyteller-Schnurren und songgewordene Kurzgeschichten, die von alternden Gesetzeshütern, 9/11-Rückblenden, einem postpubertärem Zocker-Pinocchio oder den titelstiftenden Halluzinationen seines Vaters bevölkert werden.

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