Gus Gus – This Is Normal
Nach einer unlängst in Helmut Markworts sehr buntem Magazin „Focus“ veröffentlichten Umfrage sind die Isländer das drittglücklichste Volk der Welt. Kein Wunder – bei diesen Bands. Eine davon ist Gus Gus, und die erlangte mit ihrem ersten Album POLYDISTORTION aus dem Stand Kultstatus, obwohl ihre Mischung aus Trance-Techno, Vaudeville und ätherischer Leichtigkeit zwar vielversprechend, aber noch nicht ganz ausgegoren schien. Kommt Zeit, kommt Rat. Jetzt sind die Anfangsmängel beseitigt. Die Band trifft in jedem Song den Ton, und das sensationell sicher. „Ladyshave“ ist ein kecker Popsong mit Orgel-Hookline. „Starlovers“ und „Very Important People“ pegeln sich im entspannten House-Bereich ein. Über der Ballade „Superhuman“ schwebt die feenartige Stimme von Hafdis Huld. Der Sprung von einer Stilnuance in die nächste fällt gar nicht besonders auf, weil Gus Gus immer mit Geduld und Detailliebe in die Tiefe gegangen und bis an entlegenste Wurzeln der Songs vorgedrungen sind. Diese Strategie brachte den gewünschten Erfolg: Diese Musik befriedigt hohe künstlerische Ansprüche und bleibt dabei eingängig. Normal ist das nicht. Vielmehr haben Gus Gus eine neue Norm geschaffen, wie man Dance-Music persönlichen Charakter beibringen kann. Ach, Island, hast du es gut.
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