Guru Guru Sunband – Hey Du
Die Guru Guru Sunband gibt’s heute schon nicht mehr, jedenfalls in der Besetzung der LP „Hey Du“ nicht: Roland Schaeffer, Ingo Bischof, G.L. Hartwig und Butze Fischer. Die GGS-Biografie gibt mit Dieter Bornschlegel und Peter Kühmstedt denn auch zwei neue/alte Mitglieder an.
Ebenfalls auf der LP dabei: Karla Maria von Sinnen, die wahrscheinlich richtig Helmut Hattler heißt.
Über allen steht natürlich Ober-Guru Guru Mani Neumeier, der vom Elektrolurch zum Atommolch mutiert ist und in einer zehnminütigen Nummer vor Atomkraft warnt – auf Deutsch übrigens. Ebenfalls deutsch gesungen sind „Dös war i“, wo ein Landmann aus Bayern LSD schluckt und alle Hühner fliegen läßt, sowie „Was für ’ne Welt“, mit schönem Refrain und Mani Neumeiers Selbstironie, auf der Suche nach einem Songtext eben diese Suche zu besingen und dadurch einen Text zu erhalten. Mit anderen Worten: Neumeirs Humor ist lebendig wie eh und je. Schon nachdenklicher klingt „Hey Du“, nochmals deutsch, wo von Alleinsein und der daraus resultierenden Frustration die Rede ist. Schließlich „Starway“, mit griffigem Beat und Hitchancen im kleinen Kreis der Eingeweihten; „Taoma“, eine exquisite Instrumentalnummer; und „Giri Fushi“, mit Trommelund Südseezauber für den sommerlichen Disco-Dschungel! Gemerkt, wo’s langgeht? Platten von Guru Guru machen stets Spaß, und das ist ’ne Menge wert. Daß da instrumental auch einiges losgeht, ist umso bemerkenswerter!