Godsmack – Awake :: Hardrock
 
        Wer das Hardrock-Genre noch immer für einen I Stadl von Fransenhosen-Trägern, dreihälsigen Gitarren, tonnenschweren Riffs und monatelangen Sechs-Saiten-Soli hält, muss sich in puneto Godsmack von drei Vierteln seiner Klischees trennen (das mit den Riffs stimmt). Ich sach‘ ma‘ so: Godsmack präferieren nicht gerade jene zwischen Bombast-Schnulzette und Nachtschicht im Stahlwalzwerk pendelnden Arrangements, welche – vorgeblich – branchentypisch sind. Symptomatisch für die Combo aus dem Bostoner Dunstkreis ist ihr Glanz-Stück „Goin‘ Down“. Eine Wahnsinns-Hookline, haargenau minimierte Tonfolgen, brachiale Akkorde nebst methodisch mit Adrenalin verdichteten, gutturalen Vocals von Sully Erna. Der Stoff hier hat weniger als nichts mit einem schmierenkomödiantischen Hype à la Creed zu tun. Die Songs kommen nämlich kurzerhand zur Sache, und jeder von ihnen hat mindestens eine musikalische Pointe. Brillanteste Idee: Wie im Titelsong der Rhythmus mehrfach ganz hinterlistig gebremst und wieder forciert wird. Sehr sympathisch auch, wenn durchweg der visionäre Ruf von Ahnvater Lemmy Kilmister nach „Bass! Bass!“, äh, Gehör findet (ja, kann man so sagen …). Definitiv zu begrüßen ist ebenso der Verzicht auf diese unsäglichen Balladen, mit denen die meisten Hard-Eier glauben ihre gemütvolle Seite präsentieren zu müssen. Dass im Übrigen die Tipper Gore zu dankende Warnung vor „expliziter“ Lyrik das Awake-Cover ziert, ist Ehrensache.
 
        www.godsmack.com
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