Emma-Jean Thackray
WEIRDO
Brownswood/Rough Trade (VÖ: 25.4.)
Dialektisch fundierter Jazzfunk-Latin-R’n’B zwischen Dancefloor und Badewanne.
Das Verwirrspiel mit den Erwartungshaltungen hat Emma-Jean Thackray perfektioniert. „Wanna Die“ heißt die erste Singleveröffentlichung aus WEIRDO, dem neuen Album der Britin. Aber schon nach ein paar Sekunden versichert Thackray, dass sie keineswegs zu Tode kommen will: „I don‘t wanna die, I just wanna sleep a while.“ Und bald dreht die Geschichte irgendwie auch noch in diese unsere schlimme Realität: „I don‘t wanna die, except for all the times I do.“
Viele Tode sterben und im Frohlocken des Jazzfunk weiterleben, so könnte man die Dialektik im Werk der Künstlerin beschreiben, die als Trompeterin, Komponistin und Produzentin die Jazz-Szene im UK so sehr bereicherte in den letzten Jahren. Jetzt also WEIRDO, eine Meditation im Licht des Dancefloors, mit Latin-Schlagseite auf „Save Me“, als Late-Night-Dreampop-Dancefloor-Angebot („Tofu“) oder in Richtung Drum‘n‘Bass-Jazz gespielt („It‘s Okay“, featuring Kassa Overall).
In dem mit 19 Tracks üppig angelegten Panorama reflektiert Thackray über Sterblichkeit, Resilienz, Einsamkeit und Selbstzweifel („Something Wrong With Your Mind“). Auf WEIRDO werden die schweren Themen aber regelmäßig leichtgespielt, das gilt auch für die eher balladesken Stücke. Aufgezeichnet und produziert hat sie in ihrer eigenen Wohnung in Südlondon, das Coverfoto zeigt Emma-Jean, wie sie ein Bad nimmt, das Spielbein bewegt sich schon über den Rand der Wanne hinaus.
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