Echo & The Bunnymen – Siberia
Dieses Pathos. Diese schwel-I gerischen Melodien. Diese Cinemascope-Sounds. Diese Stimme, verzweifelt, hadernd, klagend, und doch nie nervtötend. Vier Alben lang waren Echo & The Bunnymen unsere liebsten Schmerzensmänner, je nach Cover, im Märchenwald, in Eiswüsten, auf unterirdischen Seen und auf dem schönsten ihrer Alben, dem das yours truly auf immer und ewig in seiner Top-100-Liste führen wird – am Meeresstrand, Heaven Up Here heißt dieses Meisterwerk, über 20 Jahre ist es alt. Was danach kam, durfte man getrost vergessen: der Ärger groß, die Reunions halbherzig, die Platten trostlos. Bisjetzt. Denn auf Siberia vermögen Sänger lan McCulloch und Gitarrist Will Sergeant, der Rest der Band besteht mittlerweile aus Hired Hands. zumindest teilweise an den Postpunk-New-Wave-Merseybeat ihrer Glanzzeiten anzuknüpfen. Gut, der juvenile Überschwang in McCullochs Stimme ist einer Art – hm – Altersweisheit gewichen, die Arrangements sind gestrafft, doch die Melodien, die man auf jüngeren Platten wie Evergreen und Flowers so schmerzlich vermißt hat, sind wieder da. Und Sergeants so uneitles wie stilbildendes Spiel – er, The Edge und Johnny Marr haben uns einst von den Gitarrenhelden erlöst – sorgt einmal mehr für diese ganz spezielle, stets leicht spukige Atmosphäre. Die Frage ist: Wären es nicht die Bunnymen, würde das irgendwen kümmern? Die Antwort ist: Egal. VÖ: 19.9.
www.bunnymen.com
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