Deftones – White Pony :: Intensiv

WtA Sehnsüchtig erwartet, öffnen die Deftones endlich wieder ihre gedanklichen Pforten. War AROUND THE FÜR (1997) schon durch emotionalen Tiefgang geprägt, geht es mit WHITE PONY hinab in die Abgründe der menschlichen Psyche. Angetrieben von Depressionen, Ängsten und unerfüllten Sehnsüchten hat Frontmann Chino Moreno Texte zu Papier gebracht, die in kruden Bildern sein verschrobenes Innerstes nach außen kehren. Eingebunden in quälende Gitarrenriffs, sehnsüchtig blubbernde Bässe und elektronische Verwebungen ist das Ergebnis ein stilistisch schwer einzugrenzender Ausbruch, der zäh wie Lava aus den Boxen fließt. Kein typischer New Metal, sondern mit viel Herzblut und Intelligenz bis ins Detail arrangiert und eingespielt. Ein Wechselbad von Melodie und Härte, bei dem es aufgrund der vielschichtigen Struktur sehr viel zu entdecken gibt. In Form gebracht wurde WHITE PONY einmal mehr von Reglergenie Terry Date; Schützenhilfe bekommen die Deftones von Tool– und A Perfect Circle-Frontmann James Maynard Keenan, der Chino Moreno beim Song „Passenger“ stimmgewaltig unterstützt. WHITE PONY – kein Schnitt mit der Rasierklinge, mehr ein Schlag mit einem dumpfen Gegenstand – doppelt intensiv, doppelt schmerzhaft und doppelt so tief. Überwältigend.