Danger Dan
Reflexionen aus dem beschönigten Leben
JKP/Warner
Ein Antilope kommt selten allein: Das Soloalbum mit Hilfestellung bietet reflektierten HipHop zur Stunde.
Stell dir vor, du bist Rapper und gehst in Therapie. Nicht, weil es dir schlecht geht. Sondern den Menschen in deinem Umfeld. Da willst du helfen, das geht aber nur, wenn du weißt, welche Hilfe du bieten kannst. Erste Frage des Therapeuten, wie würden Sie sich selbst beschreiben? Da machst du große Augen. Es gehört zwar zu deinem Job, in jedem Track über dich selbst zu rappen. Aber da geht’s ja nie um die wahre Persönlichkeit, sondern immer nur um eine Projektion. Zumindest das haben wir aus dieser Kollegah-Diskussion gelernt. Wobei der kluge Danger Dan, der diese Anamnese durch einen Psychotherapeuten laut Infotext tatsächlich durchgezogen hat, natürlich weiß, dass auch die Aussage einer Projektion bei anderen Hörern eine Wirkung erzeugt.
Bei „Sand in die Augen“ denkt Dan das Gender-Thema weiter; im Grunde rappt er Selbstverständlichkeiten, aber genau diese fehlen der Szene. Wem das alles zu ernst ist: Mit „Die Prinzentragödie“ beichtet Danger Dan seine frühere Liebe zu den Leipziger Sängerknaben, Sebastian Krumbiegel ist mit dabei.



