Curse
Innere Sicherheit
HipHop: Der Gefühlsmensch unter den Rappern aus Deutschland gewohnt niveauvoll.
Ja, ja, es ist ein Jammer. Deutschland befindet sich im Dauerzustand der Depression. Doch nicht alle machen mit. Curse bemüht sich mit seinem dritten Album gleich zu Anfang um positive Stimmung, wenn er erklärt: „Alles wird besser“. Der Song dazu klingt wie eine Hymne zum Aufbruch. Hört sich gut an. Zudem ist Curse, ohnehin nicht der dümmste unter Deutschlands Rap-Vorsprechern, selbstkritisch genug, um zu wissen, dass er sich ständig verbessern muss, um auch in Zukunft erste Wahl zu sein. Deshalb setzt er in „Alles wird besser“ Live-Instrumente ein. Deshalb hört man in „Was ist los mit uns“ nicht nur einen Appell an den Gemeinschaftssinn, sondern auch musikalische Verweise auf den Sound von Timbaland oder Swizz Beatz. Deshalb spult er über die volle Albumlänqe kein Routine-Programm herunter. Jeder Track hat einen anderen Reiz, wobei auch die an den frühen LL Cool J erinnernde Ballade „Ich verstehe dich“ oder das mit Gentleman eingespielte „Wiederstand“ (sic!) auf oberem Niveau liegen. Immer spürt man, dass der Mindener nicht nur Reime über beliebige Beats legt. In Innere Sicherheit stecken Weisheit und Vision. Vielleicht hat diese Platte sogar zu viel davon, wenn man bedenkt, dass in der Regel das Dumme weiterkommt. Doch egal was kommerziell auch immer passieren mag: Curse ist als Reiminstanz eine Bank.www.curse.de



