Bush
I BEAT LONELINESS
Earmusic/Edel (VÖ: 18.7.)
Die Post-Grunge-Combo verlängert ihren zweiten Frühling mit armausbreitenden Refrains.
Die Post-Grunge-Combo verlängert ihren zweiten Frühling mit armausbreitenden Refrains. 31 Jahre nach ihrem multiplen Platin-Debüt SIXTEEN STONE präsentieren Bush ihr zehntes Album. Ein Album, welches den mit THE KINGDOM (2020) begonnenen zweiten Frühling der Post-Grunge-Gruppe unter Führung von Frontmann, Hauptsongwriter und einziger Personalkonstante Gavin Rossdale noch einmal verlängert.
Nicht mehr ganz so überraschend hart und zuweilen Metal-martialisch wie zuvor, wählt Rossdale für die introvertierteren Inhalte von I BEAT LONELINESS, welches thematisch um geistige Gesundheit, Einsamkeit und Transformation kreist Industrial-Insignien und erinnert damit entfernt an den Grenzgang zwischen Electronica und Alternative Rock, den Stabbing Westward einst 2001 mit ihrem gleichnamigen Album vollzogen hatten. Allerdings bekommen Rossdale und Rekruten das Ganze im Hit-Hinblick auf armausbreitende Refrains wie den von „We’re All The Same On The Inside“ natürlich noch deutlich eingängiger hin.
Dass Schmerz und Wut im Verlauf den Weg für mehr offengelegte Verletzlichkeit und damit beschaulichere Songs ebnen, passt genauso in den psychologischen Plot mit Tiefgangprämisse, wie es dem Schöpfer einer Grunge-Powerballade wie „Glycerine“ die Möglichkeit bietet, etwa auf dem herausragend hymnischen Doppel von „Everyone Is Broken“ und „Don’t Be Afraid“ auch die sanfteren Töne der therapeutischen Selbstreflexion anzuschlagen.
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 08/2025.



