Bonnie Raitt – Fundamental
Die rothaarige Lady mit der sirrenden Slidegitarre und der verruchten Stimme ist zurück. Und erneut stellt sich die Frage: Wie macht Bonnie Raitt das eigentlich? Seit 1971 frönt sie dem Blues und verwandten Spielarten, ohne große Experimente, ohne ihren Instinkt für treffliche Songs zu verlieren und vor allem ohne je Langeweile zu verbreiten. Der späte Lohn: NICK OFTIME (1989) und LUCK OF THE DRAW (1991) beide Grammy-dekoriert-enterten, wie auch das Folgewerk LONGING IN THEIR HEARTS, die Charts. Nun legt die 48jährige aus Burbank mit FUNDAMENTAL ihr 14. Album vor. Auf Anhieb scheint sich wenig geändert zu haben, doch nach und nach wird die Handschrift des neuen Produzentenduos Mitchell Froom und Tchad Blake deutlich: Der Pop-Appeal eines Don Was ist der Rückbesinnung auf Bonnies Wurzeln gewichen: rustikaler Roots-Rock („I Need Love“) trifft auf Blues („Round & Round“), Gospel („Cure For Love“) auf trockene Slideklänge („Spit Of Love“),countryeske Balladen („Lover’s Will“) stehen neben Reggae („On Your Side“). All das tönt eine Spur spröder als sonst, ist dafür aber von Langzeitwirkung. Gediegene Wertarbeit und eine feine Sache, nicht nur für Traditionalisten.
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