Bonnie Raitt – Bonnie Raitt & Takin‘ My Time & The Clew :: Klassiker

Album Nr. 2 und 6 (GIVE IT UP und SWEET FORGIVENESS) der amerikanischen Bluesrock-Lady waren schon vor einigen Monaten auf CD vorgelegt worden, jetzt folgen mit dem Erstlingswerk gleich auch die LPs Nr. 3 und 7. Neben dem etwas ungleichmäßig geratenen „Streetlights“ fehlt damit nur noch dos Meisterstück „Honte Piate“, ober auch die dürften mutmaßlich in Kürze folgen. Denn ihre größten Künstler lassen die CD-Planer bei Warner Brothers nicht verkommen — selbst dann nicht, wenn deren Platten (wie in diesem Fall) nie unter die LP-Top 20 im eigenen Land kamen! Was auf Sachverstand und eben nicht auf Buchhalter-Mentalität schließen läßt. Das Debüt dieser Sängerin, im August 1971 relativ amateurhaft in familiärer Umgebung aufgenommen, war noch stark von Blues-Erfahrungen geprägt, enthielt aber auch Singer/Songwriter-Kostproben wie Paul Siebeis „Any Day Woman“. TAKIN’MY TIME enthielt Reminiszenzen an ihren Lehrmeister Fred McDowell und dessen Slide-Stil, dokumentierte aber im übrigen die komplett eigenständige Meisterschaft der Dame, die — vom „feministischen“ Colypso „Wah She Go Do“ über R&B-Stüclce bis hin zu Randy Newmans Säufer-Lamento „Guilty“ und dem mit enormer Finesse gespielten „I Feel The Same“ — ihr ganzes Können demonstrierte. Erste Verschleißerscheinungen zeigte das allzu „professionell“ produzierte THE GLOW von 1979, auch wenn Miss Raitt hier sängerisch meist in Top-Form war und sich mit bekannt brillantem Slide-Spiel vor jenem Lowell George verneigte, dem sie das Album widmete. Wer diese neben Joni Mitchell größte Rock(?)-Sängerin der 70er Jahre immer noch nicht kennt, sollte dos hiermit nachholen. (US-Import über jpc-Mailorder, Osnabrück) (fschj 4 bis 6 IMusik),5 (Überspielqualität)