Baxter Dury – Floorshow

Es kommt nicht darauf an, wer zuerst losrennt; viel wichtiger ist, wer als erster im Zie! ankommt. Insofern hat Baxter Dury, Sohn des legendären lan „Hit-Me-With-Your-Rhythmstick“ Dury, schon mal ede Menge richtig gemacht. Sein Live-Debüt gab er bei der Beerdigung seines Vaters, als er am offenen Grab „My Old Man“ sang, danach veröffentlichte er im nicht mehr ganz zarten Altervon 29 sein Debütalbum, und len parrots Memorial Lift war – und ist – wohlgeraten. Weil es mit ruhigem Songwriting und filigranen, in psychedelische Watte gepackten Melodien besticht, die, bei aller Süße, nie euphorischen Zuckerguß im Programm haben. Wir hören noch mal das wabernde „Beneath The Dog“, ergötzen uns am vertrödelten Gesang von „Oscar Brown“ – und wagen uns an Album Nummer zwei. Floorshow. Und siehe und höre da, petsch: Baxter Dury hat’s nicht hinbekommen, dem Debüt ein adäquates zweites Album folgen zu lassen. „Lisa Said “ ist in etwa so spannend und vorhersehbar wie Alanis Morissette in männlich und kriegt die Balance zwischen Gefiepe und Gerocke nun gar nicht hin; „Waiting For Surprises“ nehmen wir durchaus als Angebot auf mehr – aber schon bei „Young Gods“ nikken wir wieder weg. Mal ganz unabhängig davon, daß sein Erzeuger musikalisch komplett anders unterwegs war: Wo der alte lan locker aus der Hüfte und zur Not auch aus seinem Krückstock feuerte, hat Baxter nur Platzpatronen im Gürtel. Die knallen zwar auch, aber sie hallen nicht nach. Jedenfalls nicht viel länger, als der Laser des CD-Spielers zum Zurücksurren braucht. Und das ist, genau: zu wenig. Schade drum. VÖ: 22.8.

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