Baxter Dury

ALLBARONE

PIAS/Heavenly (VÖ: 12.9.)

Der ewig coole Grummel-Pop über neuen ruppigen Beats.

Seit mehr als 20 Jahren steht Baxter Dury für eine lakonische, ironisch grundierte Spielart britischer Popmusik, die Sprechgesang, Retro-Groove und urbane Miniaturen vereint. Mit seinem letzten Album I THOUGHT I WAS BETTER THAN YOU (2023) lieferte der Sohn der Punk-Ikone Ian Dury ein smartes Porträt männlicher Eitelkeiten, das musikalisch erstaunlich üppig ausgestattet war. ALLBARONE, benannt nach der (na ja, fast) gleichnamigen britischen Bar-Kette, verzichtet nun auf dessen schillernde Lounge-Opulenz und blickt stattdessen mit Keyboard-Patterns und ruppigen Beats Richtung Disco und Nu Wave.

Das liegt vor allem an dem Mann am Mischpult: Paul Epworth, bekannt als Hit-Einflüsterer für Stars wie Adele oder Florence + the Machine, zimmerte ihm dieses komplett neue musikalische Gewand. Was gleich geblieben ist, ist die Art und Weise, auf die Dury seine Vocals herausschleudert, und auch wenn schon der eröffnende Titeltrack klar macht, wie gut diese neue Kombination aufgeht, folgen die Höhepunkte später.

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Einmal ist da das rund um einen Bass kriechende „The Other Me“, das, wie es erneut Identitäten verhandelt, in Form wie Inhalt am ehesten an das Vorgängeralbum erinnert. Und dann ist da „Return Of The Sharp Heads“, laut Künstler selbst ein Sittenbild des aktuell arg verrufenen Londoner Künstlerviertels Shoreditch. Wie akkurat der Track ist, kann der Rezensent nicht beurteilen, wohl aber: Angemessen schmierig für eine Hipsterbezirkstypologie klingt er.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.