Alison Goldfrapp

FLUX

A.G./Bertus (VÖ: 15.8.)

Mehr Melodie: Die Sängerin pumpt nun ordentlich Pop in ihre zuckenden Elektro-Tracks.

„Hey Hi Hallo“ heißt der Opener dieses Albums. Was zunächst wie der etwas unbeholfene Beginn einer Konversation auf einer Dating-Plattform anmutet, ist von einer Botschaft unterfüttert: Alison Goldfrapp, also die neue Alison Goldfrapp, stellt sich vor. Es sind auf diesem Album nämlich Veränderungen zum Solodebüt THE LOVE INVENTION (2023) auszumachen, wenngleich diese bei Lichte betrachtet weniger im künstlerischen Selbstverständnis als im Arrangement liegen.

Die Vocals sind nicht mehr watteweich eingebettet in die Songs, eher kommen sie als selbstbewusste Vorhut von Tracks, die immer nach der perfekten Melodie fahnden. Bedeutet: House und Disco, die das Vorgängeralbum so stark prägten, sind natürlich noch elementare Bestandteilie der künstlerischen DNA. Aber breite Synthie-Flächen und mitskandierbare Refrains deuten deutlich Richtung Elektropop irgendwo zwischen Annie, Kylie Minogue und den mittleren Pet Shop Boys. Das ist eine ausgesprochen gute Nachricht, waren doch schon bei Goldfrapp jene Songs am stärksten, in denen das Duo nach der großen Geste suchte.

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Diese mit pumpenden Beats zu verbinden, funktioniert hervorragend, nachzuhören nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende des Albums: „Magma“ zuckt dann doch wieder so schön wie ein Body auf dem Dancefloor, ca. 5.00 Uhr morgens.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 09/2025.