Alejandro Escovedo – A Man Under The Influence :: Texacana

Meine Damen und Herren, wir stellen vor – die beste Singer/Songwriter-Platte des Jahres sogar. Und pssst, im Vertrauen: A Man Under The Influence wird wohl kaum zu toppen sein. Zu majestätisch, zu ehrfurchtgebietend klingen die elf Songs, die sich Alejandro Escovedo, der rastlose Poet aus Austin, Texas, ausgedacht und mit fast schon unheimlich anmutender Autorität und Grandezza auf seinem fünften Solowerk verewigt hat. In einer Zeit, da jede Murkskapelle Belangloses mit Crash-Boom-Bang eröffnet, beginnt Escovedos Neue mit sanft die Snare streichelnden Besen und sachtem Cello, beinahe unmerklich gesellen sich verwehte Gitarrenlinien dazu, ehe „Wave“, so der Titel des Openers, in einen Refrain mündet, der so schön ist, dass einem die Augen feucht werden. Und auf diesem Niveau geht es weiter. Mal lärmig – das herrlich rumpelige „Castanets“ belehnt das „Revolution“-Intro der Beatles -, meist leise bis lässig führt uns der 50-Jährige durch seine Folk-, Country- und Rock-Visionen (Sie dürfen auch Americana dazu sagen). Stets geben der Meister und seine famosen Begleiter – darunter Freakwater-, Hazeldine- und Whiskeytown-Musikanten, produziert hat Chris Stamey-diesen bittersüßen Melodien Raum zum Atmen, lassen sie sanft, aber unwiderstehlich dahinfließen, mitten hinein in unsere Herzen. Ein Meisterwerk? You bet.