„Ketamin-Königin“ wird Schuld im Fall Matthew Perry eingestehen

Jasveen Sangha drohen nun bis zu 65 Jahre Haft.

Fast zwei Jahre nach dem Tod des „Friends“-Stars Matthew Perry kommt Bewegung in die juristische Aufarbeitung des Falls. Die als „Ketamin-Königin“ bekannte Jasveen Sangha, hat sich laut US-Justizministerium bereiterklärt, in mehreren Anklagepunkten auf schuldig zu plädieren.

Die amerikanisch-britische Doppelstaatsbürgerin wurde im August 2024 festgenommen, nachdem Ermittler:innen ihr Haus in North Holywood als „Drogen-Verkaufslager“ bezeichnet und dort mehr als 80 Dosen Ketamin sowie weitere Substanzen wie Kokain, Methamphetamin und Xanax gefunden hatten.

Verbindung zum Tod des Schauspielers

Sangha wird laut „BBC“ vorgeworfen, die Dosis Ketamin geliefert zu haben, die Perry im Oktober 2023 das Leben kostete. Der Schauspieler wurde am 28. Oktober 2023 im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles tot aufgefunden. Eine Obduktion ergab, dass eine akute Ketamin-Vergiftung die Todesursache war. Perry, der 54 Jahre alt wurde, hatte sich in den Jahren zuvor sowohl einer ärztlich begleiteten Ketamintherapie gegen Depressionen und Angstzustände unterzogen als auch zusätzlich weitere illegale Drogen genutzt.

Anklagepunkte und drohende Strafe

Im Rahmen der Anklage hatte Sangha ursprünglich neun Vergehen vorgeworfen bekommen. Nun will sie sich in fünf Punkten schuldig bekennen, darunter die Verteilung von Ketamin mit Todesfolge, die Aufrechterhaltung eines drogenbeteiligten Anwesens und drei weitere Fälle des Ketamin-Handels. Damit droht ihr eine Höchststrafe von bis zu 65 Jahren Haft.

Weitere Mitangeklagte

Neben Sangha sind vier weitere Personen im Fall Perry angeklagt, darunter die Ärzte Salvador Plasencia und Mark Chavez, der langjährige Assistent Kenneth Iwamasa sowie ein Bekannter namens Eric Fleming. Alle haben inzwischen ebenfalls Schuldeingeständnisse abgelegt. Laut Gerichtsunterlagen hatten Fleming und Iwamasa als Mittelsmänner fungiert und Sangha als Lieferantin ins Spiel gebracht. Wenige Tage vor seinem Tod kaufte Perry 25 Dosen Ketamin für 6.000 US-Dollar in bar. Darunter auch die Dosen, die später zu seinem Tod führten. Sanghas Anwalt Mark Geragos erklärte, seine Mandantin übernehme Verantwortung für ihre Handlungen. Sie soll in den kommenden Wochen vor ein Bundesgericht in Los Angeles treten, wo das Schuldeingeständnis offiziell wird. Über das Strafmaß soll in den kommenden Monaten entschieden werden.

Zum Verständnis

Ketamin ist ein seit Jahrzehnten eingesetztes Narkosemittel, das unter anderem bei Operationen, aber auch zur Behandlung therapieresistenter Depressionen eingesetzt wird. Gleichzeitig gilt es als Partydroge mit halluzinogenen Effekten und birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, wenn es unkontrolliert konsumiert wird.