James Gunn: Deshalb fiel ihm der Wechsel zu DC nicht schwer

Lange Zeit war der Regisseur noch für Marvel tätig – sind diese Zeiten nun endgültig vorbei?

Mit der Premiere des neuen „Superman“ erscheint nun der zweite Film von Regisseur James Gunn im Universum von DC. Doch gehören seine Tage bei Marvel damit endgültig der Vergangenheit an? Gunn führte bereits beim zweiten Teil von „Suicide Squad“ Regie und unterbrach damit sein Schaffen im Konkurrenzfeld des MCU (Marvel Cinematic Universe).

„Ich dachte, meine Karriere sei vorbei“

Im Jahr 2018 wurde der Regisseur ursprünglich aus dem „Guardians of the Galaxy“-Franchise, für das er bis dahin zuständig war, ausgeschlossen. Damals gab er offen zu: „Ich dachte, meine Karriere sei vorbei.“ Vier Jahre später wurde er dann gemeinsam mit Filmproduzent Peter Safran als Co-Leiter der DC Studios verpflichtet.

Im „Armchair Expert“-Podcast erinnert sich James Gunn an alte Konversationen mit Toby Emmerich von den Warner Bros. Studios. Dass Gunn in Zukunft einmal einen „Superman“-Film für DC drehen würde, schien für Emmerich vorerst nicht denkbar. Stattdessen bot er ihm an, beim Sequel von „Suicide Squad“ mitzuwirken. Das Ergebnis war im Jahr 2021 auf den internationalen Kinoleinwänden zu sehen.

Rückkehr zu Marvel

Gunn fügte hinzu, dass er noch am selben Tag einen Anruf vom damaligen Disney-CCO Alan Horn bekam, nachdem Marvel-Studios-Chef Kevin Feige sich zuvor dafür eingesetzt hatte, dass der Regisseur seinen ursprünglichen Job zurückbekommt.

„Ich ging zu Kevins Haus. Ich ging in seinen Keller, wo er all seine Star-Wars-Figuren wie in einem kleinen Museum ausgestellt hat, und er sagte: ‚Das ist großartig.‘ Ich meinte: ‚Ja, das ist gut, aber ich muss vorher noch etwas anderes machen.‘ Und – oh mein Gott, ich hatte das total vergessen – Kevin sagte: ‚Ugh, machst du Superman?‘“

Tatsächlich war damit damals noch nicht „Superman“ gemeint, sondern die Fortsetzung von „Suicide Squad“.

Ethisches Dilemma blieb aus

Für viele Superhelden-Fans könnte ein Wechsel vom Marvel-Universum zum DC-Universum einem Hochverrat gleichkommen. James Gunn allerdings habe kein „ethisches Dilemma“ verspürt, da er schließlich derjenige war, der gefeuert wurde.

„Hör zu, es gibt Leute dort drüben (bei Disney), mit denen ich nicht besonders glücklich bin, aber das waren definitiv nicht die Marvel-Leute, weißt du?“, fügte der Regisseur hinzu. „Sie waren komplett unterstützend. Louis D’Esposito (Marvel Studios Co-Präsident) hat mich ständig angerufen. Lou und Kevin waren großartig. Es lag also sicher nicht an ihnen. Aber ich hatte überhaupt kein schlechtes Gewissen. Ich meine, ich musste einen Job annehmen! Ich habe einen Job bei Leuten angenommen, die ich ebenfalls sehr mochte – und das war’s.“

Neuer „Superman“ aktuell in den Kinos

Ob der Regisseur seinen neuen Job gut gemacht hat, lässt sich seit dem 10. Juli in den deutschen Kinos beurteilen. David Corenswet („Twisters“) schlüpft dabei in die Rolle des Clark Kent. Emmy-Gewinnerin Rachel Brosnahan („House of Cards“) spielt Lois Lane, und Nicholas Hoult („Nosferatu“) mimt den Widersacher des Superhelden.