Fyre Festival 2: Statt XL-Comeback wohl nur Listening-Party mit 250 Leuten
Auch die zweite Festival-Runde sieht bei genauerer Betrachtung nach Augenwischerei aus.
2017 sollte das Fyre Festival schon einmal stattfinden, auf den Bahamas mit zahlreichen Big Acts und viel Luxus. Letztendlich kam es nie zu dem Event – also zumindest nie so wie geplant. Seit längerem möchte Billy McFarland sein Festival aber wieder zurückbringen.
Bisher hatte McFarland die Veranstaltung für den 30. Mai bis zum 2. Juni dieses Jahres angekündigt. Was erst auf der Isla Mujeres in Mexiko stattfinden sollte, wurde dann nach Playa Del Carmen verlegt. Denn das Fremdenverkehrsamt der Insel hatte bestritten, „Kenntnis von dieser Veranstaltung zu haben oder mit einer Person oder einem Unternehmen darüber in Kontakt zu stehen“. Das Chaos geht also wieder los?
Was bisher geschah
Um zu beweisen, dass das Festival tatsächlich stattfinden soll, teilte McFarland nun auf Instagram den Ablauf der bisherigen Planung. Darin lassen sich auch verschiedene Genehmigungen finden, die beim genaueren Hinsehen jedoch nur eine mehrtägige Listening-Party mit 250 Personen zulassen.
Demnach soll das Fyre „Festival“ im Martina Beach Club stattfinden. Dabei sollen keine Live-Auftritte erlaubt sein und die Musik soll nur zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens an jedem Tag zwischen dem 30. Mai und dem 1. Juni gespielt werden.
Auf einer Pressekonferenz sagte er zuvor, dass ein sogenanntes Comeback mit 1.800 Gästen und Live-Auftritten von 40 Künstler:innen geplant sei. „Consequence“ zufolge wurden auch die Tickets, die vorher über Soldout.com verkauft wurden, mittlerweile entfernt. Die Preise sollen davor zwischen 1.400 und 25.000 US-Dollar (circa 1.264,71 und 22.584,17 Euro) gelegen haben. Premium-Pakete wurden angeblich für bis zu 1,1 Millionen US-Dollar (circa 993.703,53 Euro) angeboten.
Das vergangene Event brachte McFarland ins Gefängnis
Ein Blick zurück: Das erste Fyre Festival 2017 ging als eines der größten Festival-Desaster in die Geschichte ein. Statt luxuriöser Unterkünfte und Weltstars erwarteten die Besucher:innen halbfertige Zelte, ungenießbares Essen und eine chaotische Organisation, Riesen-Musikstars Fehlanzeige. Was als glamouröses Influencer-Event auf den Bahamas beworben wurde, endete als absolute Shitshow.
Billy McFarland wurde daraufhin wegen Betrugs verurteilt. Er bekannte sich 2018 in mehreren Fällen schuldig, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Veranstaltung ein groß angelegter Scam war. Er hatte Investoren und Ticketkäufer:innen mit falschen Versprechungen getäuscht und sich insgesamt rund 26 Millionen US-Dollar erschlichen. Dafür wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Nach nur vier Jahren wurde er jedoch im Mai 2022 vorzeitig aus der Haft entlassen.

