Für Perry Farrell waren Green Day nur eine „Boyband“
Ein Buch über die frühen Jahre des Lollapaloozas erzählt mehr davon.
Green Day waren zwar die Eröffnungsband beim Lollapalooza 1994, der Gründer des Festivals, Perry Farrell, scheint jedoch kein Fan der Band gewesen zu sein. Im Buch „Lollapalooza: The Uncensored Story of Alternative Rock’s Wildest Festival“, wird mehr dazu verraten.
„Perry war ein verdammtes Arschloch“
John Rubeli, ein ehemaliger Stage-Manager des Lollapaloozas, erzählte diesbezüglich: „Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, dass Perry eine Band zurückgedrängt oder ein Veto eingelegt hätte – außer bei Green Day.“ Ihm zufolge soll Farrell damals gesagt haben, dass die Gruppe eine „Boyband“ sei und dass er sie deswegen nicht buchen wolle. Auch Billie Joe Armstrong erinnert sich an die Zeit und ergänzt: „Perry war ein verdammtes Arschloch, ohne Frage. Er war nicht Teil des Gesprächs, weil er sich abgemeldet hatte, aber sie fragten uns, ob wir es spielen wollten, und wir sagten ja. Die erste Hälfte sollte von The Boredoms bestritten werden und die zweite Hälfte von uns als Eröffnungsband. Und dann kam er plötzlich zurück und sagte: ‚Ich will sie nicht auf der Bühne haben.‘ Anscheinend dachte er, dass wir eine Band sind, die von Mo Ostin bei Warner Bros. zusammengestellt wurde.“
Letztendlich scheint Farrell, der selber als Musiker in Bands wie Jane’s Addiction aktiv ist bzw. war, sich doch überreden lassen zu haben. Laut Rubeli aber nur mit der Bedingung, dass die japanische Rockband The Boredoms ebenfalls auftreten würde.
Green Day waren wohl enttäuscht
Der Frontsänger offenbarte außerdem, dass die Situation enttäuschend für die Band gewesen sei. „Perry war jemand, den wir wirklich respektiert haben. Ich denke, das hat uns dazu gebracht, [Lollapalooza] noch mehr zu spielen, weil wir ihm beweisen wollten, dass er seinen Kopf sehr weit in seinem eigenen Arsch hat.“ Ihren Frust konnten Green Day dann anscheinend mit ihrer Musik herauslassen, indem sie dem Festival-Gründer den Song „Chump“ widmeten. Die ersten Zeilen des Tracks vermitteln klar die Message, wenn es (zu Deutsch) heißt: „Ich kenne dich nicht, aber ich glaube ich hasse dich.“
Lange schien der Groll aber nicht anzuhalten, denn Armstrong und Farrell haben sich beim Woodstock 1994 wohl kurz die Hände geschüttelt.
In „Lollapalooza: The Uncensored Story of Alternative Rock’s Wildest Festival“ wird auch von vielen weiteren Künstler:innen und Leuten aus der Musikindustrie über die Anfangszeit des Festivals zwischen 1991 und 1997 erzählt. Zusammengetragen wurden die Erzählungen und Anekdoten von den Autoren Richard Bienstock und Tom Beaujour.
Green Day spielen diesen Sommer wieder auf einigen Festivals – auch in Europa:
- 13.-15. Juni – Download-Festival, Großbritannien
- 15. Juni – Firenze Rocks, Italien
- 24. Juni – STHLM Fields, Schweden
- 25.-28. Juni – Tons of Rock 2025, Norwegen
- 2. Juli – Ziggo Dome, Niederlande
- 3.-6. Juli – Rock Werchetser 2025, Belgien



