Drake bringt die Uber Arena bei Berlin-Comeback zum Beben
Am 11. September spielte der kanadische Star ein ausverkauftes Konzert in der Uber-Arena in Berlin.
Am 11. September gastierten Drake und Partynextdoor im Rahmen ihrer „$ome $pecial $hows 4 EU-Tour“ in der Uber Arena Berlin. Für Drake war es der erste Auftritt in der Hauptstadt seit 2017, als die Halle noch Mercedes-Benz-Arena hieß.
Lange Pause, große Erwartungen
Schon vor dem Einlass war die Vorfreude spürbar, trotz des starken Regens, der das überwiegend junge Publikum draußen ausharren ließ. Viele Fans kamen im Drake-Merch oder trugen Trikots der kanadischen Fußballnationalmannschaft, als Zeichen der Loyalität zu ihrem Idol. Drinnen füllte sich die Halle nach und nach, während die beiden DJs ab 20:15 Uhr die Stimmung mit US-Rap von Travis Scott bis Lil Uzi Vert hochschraubten. Als dann auch noch Haftbefehls Deutschrap-Klassiker „069“ durch die Boxen dröhnte, gab es im Publikum kein Halten mehr. Die Crowd war aufgeheizt und bereit für den kanadischen Rap-Superstar.
Drake kommt spät – und entschuldigt sich bei Berlin
Eigentlich für 21:00 Uhr angekündigt, ließ sich der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Aubrey Graham heißt, ganze 45 Minuten Zeit. Doch als er schließlich um 21:45 Uhr, begleitet von ohrenbetäubendem Kreischen, die Bühne betrat, war der Jubel umso lauter. Der Rapper entschuldigte sich dafür, so lange nicht in Berlin gewesen zu sein, und versprach, der Stadt künftig treuer zu bleiben. Direkt zum Auftakt setzte er auf Nostalgie: Mit „Marvins Room“ aus dem Album TAKE CARE (2011) zog er die Crowd in einen Strudel aus Melancholie, gefolgt von den ebenfalls emotionaleren Liebesliedern „Teenage Fever“ und „Passionfruit“.
Von Liebessongs zu Moshpits
Nach der gefühlvollen Eröffnung schlug die Stimmung plötzlich um. Mit „Headlines“ und seinem neuen Hit „What Did I Miss?“, bei dem der Rapper den Beef mit Rap-Kollege Kendrick Lamar verarbeitet hat, heizte Drake dem Publikum kräftig ein. Über einen langen Steg bewegte er sich durch die gesamte Arena und suchte Nähe zu allen Fans. Es wurden keine Hits ausgelassen, zu hören waren so auch „No Face“ und „God’s Plan“. Als die ersten Flammen zu „Sicko Mode“ in die Höhe schossen, verwandelte sich der Innenraum in ein brodelndes Meer aus Moshpits. Zwischendurch legte der Superstar aus Toronto eine Pause ein, genehmigte sich am DJ-Pult ein paar Drinks und richtete emotionale Worte an die Menge: „Put your arm around the people you love and enjoy the show.“ Diese Aufforderung zur Nächstenliebe seiner Mitmenschen sollte sich durch das ganze Konzert ziehen.
Partynextdoor sorgt für R’n’B-Vibes
Schließlich betrat sein kanadischer R’n’B-Kollege Partynextdoor die Bühne, begleitet von leichtbekleideten Tänzer:innen, welche sich nicht ganz jugendfrei bewegten. Vor allem beim weiblichen Publikum stießen seine Lovesongs, die auf sanften Beats basieren, auf große Begeisterung. Wenig später kehrte Drake zurück, und gemeinsam performten die beiden Tracks aus ihrem im Februar 2025 erschienenen Kollaboalbum SOME SEXY SONGS 4 U.
Publikumsliebling und Motivationscoach
Danach war wieder Zeit für den „aggressiveren“ Drake. Zwischen harten Songs wie „Rich Flex“ oder „Knife Talk“, beides Tracks mit Rapper 21 Savage, inszenierte sich Drake immer wieder auch als Entertainer und Motivationsredner. Er fragte das Publikum, wer schon einmal verliebt war und von seinem Ex-Partner ausgetrickst wurde, und forderte alle auf, ihren schlimmsten Ex mit einem ausgestreckten Mittelfinger zu „grüßen“, passend dazu ertönte der Song „You Broke My Heart“. Kurz vor dem Finale wurde es dann noch einmal emotional. „Wir müssen diese Momente schätzen, weil wir nie wissen, was der andere neben uns durchmacht“, sagte Drake, bevor mit „Yebba’s Heartbreak“ ein bittersüßer Abschluss über die Arena hallte.
Ein Superstar auf Welttournee
Dass Drake mit seinen 38 Jahren längst eine lebende Legende ist, spürte man an diesem Abend deutlich. Der Kanadier hat die Musikszene der 2010er geprägt wie kein anderer: 120 Milliarden Streams auf Spotify, 81 Singles in den US-Top-10. Sein Mix aus Rap, Pop und R’n’B ist einzigartig. Ein Jahr nach dem eskalierten Beef mit Kendrick Lamar ist er nun mit einer Europa-Tour zurück und Berlin bekam eine Show, die sowohl die sentimentale Seite als auch die energetische Strahlkraft eines der größten Stars unserer Zeit zeigte.



